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Désirée Nosbusch: „In Irland geht mir das Herz auf“

Désirée Nosbusch: „In Irland geht mir das Herz auf“

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Désirée Nosbusch spielt die Gerichtspsychologin Cathrin Blake. Credit: © ARD Degeto/Xiomara Bender
Umwerfende Natur, Schlösser und Pubs: Désirée Nosbusch schwört auf Galway. Wir sprachen mit der Schauspielerin zum neuen „Irland-Krimi“.

„Es war Liebe auf den ersten Blick!“ Désirée Nosbusch gerät beim Interview ins Schwärmen, wenn sie über ihre besondere Beziehung zu Irland spricht. Entdeckt hat sie das Land 2018, als Dreharbeiten zu ihrem ersten „Irland-Krimi“ für die ARD anstanden. Nosbusch spielt darin die Polizeipsychologin Cathrin Blake.

Im fünften „Irland-Krimi: Familienbande“, der am Donnerstag, 29. September, 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, steht der gute Ruf der Psychologin auf dem Spiel.

Darum geht’s im „Irland-Krimi: Familienbande“

Die verurteilte Mörderin Abbie Campbell (Luisa-Céline Gaffron) erhält aufgrund eines Gutachtens von Kriminalpsychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) Ausgang. Blake ist sich sicher, dass von Campell keine Gefahr mehr ausgeht. Doch diese nutzt den Hafturlaub um mit ihrer kleinen Tochter Maisie (Molly McCann) zu fliehen. Hat sich Blake in ihrer Einschätzung getäuscht?

Désirée Nosbusch im Interview zum „Irland-Krimi“

Bereits seit 2018 spielt Nosbusch die Rolle der Gerichtspsychologin „Damals bin ich zwei Monate vor dem Drehstart nach Irland gereist, um das Land und seine Menschen ein bisschen kennenzulernen“, berichtet die Schauspielein. „Unsere Geschichten spielen im Westen der Insel, in der Stadt Galway und der Region Connemara – und als ich dort ankam, ging mir sofort das Herz auf.“

Von der Natur war sie überwältigt: „Die Landschaft ist so gewaltig schön, dass ich manchmal Tränen in den Augen habe“, sagt Nosbusch. „Sie ist kraftvoll, gleichzeitig aber auch sanft. Es gibt weitläufige Heide- und Moorgebiete, dann wieder Hügel, Berge, Klippen und natürlich die tosenden Wellen des Atlantiks. Dazu kommt ein Himmel, der hier am äußersten Zipfel des Kontinents permanent neue Lichtstimmungen erzeugt.“ Was man auch wissen sollte: „Connemara ist definitiv keine Gegend für Sonnenanbeter. Mit Regen, Nebel und niedrigen Temperaturen ist immer zu rechnen. Das irische Wetter hat Charakter. Notfalls hat man Gummistiefel und einen Regenponcho dabei.“

Bildergalerie zum „Irland-Krimi: Familienbande“

Nachmittagstee im Schloss

Besuchern empfiehlt sie: Einfach drauflosfahren! „Ich bin kein Mensch, der Listen mit Sehenswürdigkeiten und Hotspots abarbeitet“, sagt Nosbusch. „Ich lasse mich gern treiben. So halte ich es auch, wenn ich in Connemara und Umgebung mal ein bisschen Zeit habe. Ich liebe es, mich ins Auto zu setzen und eine Fahrt ins Blaue zu unternehmen. Auf diese Weise habe ich bereits zahlreiche wundervolle Orte entdeckt.“ Etwa das beschauliche 145-Seelen- Dorf Cong mit seiner Ruine der Cong Abbey, eines Augustinerklosters aus dem 12. Jahrhundert. Ganz in der Nähe befindet sich das beeindruckende Ashford Castle. Das Schloss liegt in einem Naturschutzgebiet direkt am Ufer des Lough Corrib – mit 200 Quadratkilometern der größte See der Republik Irland. Ashford Castle wurde im 13. Jahrhundert von einer Adelsfamilie erbaut, heute beherbergt es ein exklusives 5-Sterne-Hotel.

Désirée Nosbusch überraschte ihre Mutter zum 80. Geburtstag

Ein Zimmer dort dürfte manches Reisebudget sprengen, aber ein Besuch des Schlosses ist auch ohne Übernachtung möglich, weiß Nosbusch: „Der Nachmittagstee in Ashford Castle ist ein Erlebnis. Man meldet sich dafür im Internet an und bekommt seinen Tee in einem traumhaft schönen Raum mit wunderbarer Aussicht serviert. Dazu gibt es eine Etagere mit Spezialitäten wie hausgemachten Scones. Mir hat das so gut gefallen, dass ich meine Mutter zu ihrem 80. Geburtstag dorthin eingeladen habe. Sie war begeistert!“

Zum Schloss gehört zudem ein Park – perfekt für lange Spaziergänge. Mit der Fähre fuhr Nosbusch auf die magische Insel Inis Mór, die zu den Aran Islands gehört. Etwas mehr als eine Stunde dauert die Überfahrt. „Autos sind auf Inis Mór nicht erlaubt, man geht zu Fuß oder fährt mit dem Fahrrad“, erzählt Nosbusch. „Typisch für die Insel sind kleine Gärten, die von uralten Steinmauern umgeben sind. Ich stellte mir beim Wandern immer vor, dass hinter jeder Mauer ein begabter irischer Schriftsteller saß und in dieser inspirierenden Landschaft gerade einen Bestseller schrieb.“

Lebendiges Städtchen

Das Kontrastprogramm dazu ist die pulsierende Universitätsstadt Galway mit ihren knapp 85.000 Einwohnern, direkt an der Galwaybucht gelegen. Berühmt ist sie für ihre bunten Häuser, ihre Fischertradition, ihre Pubs und eine Musikszene, die sich vor allem der traditionellen irischen Musik hingibt. Das ganze Jahr über finden hier Festivals statt: vom Austern- über das Comedy- bis zum Filmfestival. „In Galway herrscht eine Lebensfreude, die ansteckend ist“, sagt Nosbusch. „Beim Bummel durch die Fußgängerzone hört man aus allen Ecken Musik.“ Zum Essen geht die Schauspielerin gern an den Hafen: „Natürlich gibt es wie überall auch in Galway den guten Italiener und den gehobenen Franzosen. Aber mein Favorit ist die bodenständige Fischbude ‚Hooked‘. Dort suche ich mir den von örtlichen Fischern gefangenen frischen Fisch an der Theke aus. Dazu gibt es Pommes mit Essig. Ein Muss!“ Während der Dreharbeiten lebt Nosbusch in Salthill. Eine drei Kilometer lange Promenade verbindet den Küstenvorort mit dem Zentrum von Galway. Am Ende des Weges in Salthill steht das kurioseste Wahrzeichen der Stadt: der Blackrock Diving Tower. Ein Sprungturm, von dem Mutige in den Atlantik springen können. 1885 wurde hier der erste Sprungturm errichtet, sein Nachfolger erfreut sich heute bei Einheimischen und Touristen größter Beliebtheit.

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Außerdem befindet sich in Salthill Nosbuschs Lieblings-Pub: „Ein Guinness im ‚O’Connors‘ gehört einfach dazu“, sagt sie. „Der Pub ist unter anderem deshalb berühmt, weil Ed Sheeran hier das Video zu seinem Hit ‚Galway Girl“ gedreht hat. Jeder Winkel des gemütlichen Ladens ist mit irgendeinem Schnickschnack dekoriert. Bilder, Lampen, Töpfe oder Steuerräder von Schiffen. Abends spielen Bands irische Lieder, alle Gäste singen und klatschen dazu. Ein tolles Erlebnis.“ Gute Nachrichten gibt’s für alle, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind, nach Galway zu reisen und die Region Connemara zu entdecken: Das im äußersten Westen Irlands gelegene Galway ist von Deutschland aus problemlos erreichbar. Von Dublin nach Galway Reisende fliegen zunächst in die irische Hauptstadt Dublin, die ebenfalls einen mehrtägigen Besuch lohnt. Von dort geht es entweder mit dem Mietwagen weiter (Achtung, Linksverkehr!) oder mit einem der häufig fahrenden Busse (ca. 13 €) und Züge (ca. 18 €). Die Fahrtzeit beträgt jeweils knapp zweieinhalb Stunden. Garantiert eine lohnenswerte Reise – Liebe auf den ersten Blick inklusive.