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„Liberame – Nach dem Sturm“: Alles über den ZDF-Serien-Hit

„Liberame – Nach dem Sturm“: Alles über den ZDF-Serien-Hit

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Von links: Ina Weisse, Emmanuel Ajayi, Johanna Wokalek, Tariq Al-Saies, Friedrich Mücke, Mohamed Achour, Kenda Hmeidan, Natalia Belitski, Shadi Eck, Mina-Giselle Rüffer. Credit: ©ZDF / Aaron Foster
Die deutsche Adaption einer australischen Erfolgsserie stellt die Frage: Wie würde ich in dieser Situation handeln?

Der fesselnde Sechsteiler „Liberame – Nach dem Sturm“ (ab Montag, 5. September, 20.15 Uhr im ZDF und bereits in der Mediathek) basiert auf der australischen Miniserie „Safe Harbour“, die 2019 mit einem internationalen Emmy ausgezeichnet wurde.

Darum geht’s in „Liberame – Nach dem Sturm“

Wer hat die Schleppleine eines in Seenot geratenen Flüchtlingsboots durchtrennt und dadurch den Tod von sieben Menschen verursacht? Unter Verdacht stehen Jan (Friedrich Mücke) und seine Frau Caro (Johanna Wokalek), die auf ihrer Jacht „Liberame“ vor Ibiza segeln. Mit auf dem Törn sind Jans Schwester Fiona (Natalia Belitski), deren Partner Daniel (Marc Benjamin) und die mit allen befreundeten Juristin Helene (Ina Weisse).

Als die deutschen Urlauber einen manövrierunfähigen, völlig überfüllten Kahn erblicken, beschließen sie, die Hilflosen in den Schlepptau zu nehmen und zum nächsten Hafen zu bringen – trotz der Furcht, an Land wegen Beihilfe zur illegalen Einreise verhaftet zu werden. Doch nach einem Sturm, den die betrunkene Helene hinterm Ruder verschläft, ist das havarierte Boot spurlos verschwunden.

Jahre später: Scheinbar zufällig begegnet Jan in Hamburg Familienvater Ismail (Mohamed Achour), dessen minderjährige Tochter in jener schicksalhaften Nacht ebenso ums Leben kam wie sechs weitere Syrer. Eine Annäherung der beiden Familien scheitert, stattdessen eskaliert der Konflikt.

Die Bildergalerie zu „Liberame – Nach dem Sturm“

Das exklusive GOLDENE KAMERA-Interview mit Friedrich Mücke lesen Sie hier!

Hintergrund

Eine Warnung für sensible Gemüter: Einige Szenen – etwa der Überlebenskampf ertrinkender Menschen – sind nur schwer zu ertragen.

„Als ich das Drehbuch gelesen habe, hat mich die Erzählweise auf zwei Zeitebenen am meisten fasziniert“, sagt Hauptdarsteller Friedrich Mücke. „Und natürlich fand ich es auch wichtig, dass wir das Dilemma der Familie sowie der Flüchtlinge gleichwertig beleuchten. Genau wie im australischen Vorbild stehen auch bei uns moralische Fragen im Fokus.“ Was würde ich tun, wenn ich in dieser Situation wäre? Diese Frage wird sich wohl so mancher Zuschauer stellen. Außerdem so Mücke, gebe die Serie einen bewussten Denkanstoß: „Wir dürfen das Flüchtlingssterben im Mittelmeer nicht einfach ignorieren! Was sich dort ereignet, ist jenseits unserer solidarischen Werte.“

„Liberame“ schwingt dabei nie die Moralkeule. Weil jede der Figuren einen inneren Konflikt austrägt, kann man sich mit den Charakteren identifizieren – und muss sich seine Meinung über Schuld und Unschuld am Ende eigenständig bilden.