Unsere Welt wird immer unübersichtlicher. Kann Fernsehen da ein Kompass sein? Genau das will Eckart von Hirschhausen mit seiner neuen Sendung versuchen: „Team Hirschhausen! Einfach besser leben“ (Montag, 25. Juli, 15.10 Uhr im Ersten). Fünf Experten stehen ihm dabei zur Seite und beantworten wichtige Fragen: Meteorologe Sven Plöger, Ärztin Dr. Yael Adler, Koch-Profi Philipp Zitterbart, Generationen- Expertin Johanna Höfel und Wissenschafts- Redakteurin Katharina Adick.
Im Gespräch mit uns spricht von Hirschhausen über Sorgen und Hoffnungen, das Älterwerden und verrät, wie er sich selbst fit hält und trotz aller Krisen zuversichtlich bleibt.
Eckart von Hirschhausen im Interview
GOLDENE KAMERA: Was für eine Überraschung, Sie bald im Nachmittagsprogramm zu sehen. Wie kam es dazu?
Eckart von Hirschhausen: Das, was mir Freude macht, ist, gute Gespräche zu führen, und dafür haben wir am Nachmittag mehr Zeit als am Abend. Ich freue mich, dass ich drauflosfragen kann, ohne dass da einer gleich immer auf die Uhr guckt.
Was erwartet uns in der neuen Sendung?
Ich möchte eine Vielfalt und Tiefe in den Themen erreichen, die sonst in unserer durchgetakteten TV-Welt nicht mehr stattfindet. Es geht weit über eine klassische Gesundheitssendung hinaus. Wir erweitern den Blick von der individuellen Gesundheit hin zur Gesundheit von Mutter Erde. Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde. Und man muss sich doch fragen: Wenn wir Menschen so schlau sind, wie wir immer behaupten, warum zerstören wir dann unser eigenes Zuhause?
„Team Hirschhausen! Einfach besser leben“ in Bildern
Ist es schwieriger geworden, sich auf unserer Erde zurechtzufinden?
Die Welt ist komplexer und widersprüchlicher geworden. Wir dürfen nicht zulassen, dass es immer mehr Brüche in unserer Gesellschaft gibt. Die Alten verstehen die Jungen nicht mehr, die Städter die auf dem Land nicht. Wir brauchen mehr Sendungen, die vermitteln, warum es sich lohnt zusammenzuhalten. Unsere Sendung bietet Orientierung und Auseinandersetzung statt Berieselung.
Im Fokus Ihrer Sendung stehen Umwelt, Gesundheit, Ernährung und das Leben im Alter. Was treibt Sie mit Blick auf den Klimawandel um?
Hitze macht mir die größte Sorge, weil sie gerade für Menschen mit Vorerkrankungen in der zweiten Lebenshälfte die größte Lebensgefahr darstellt. In absoluten Zahlen hat Deutschland im weltweiten Vergleich die dritthäufigsten Hitze-Todesfälle. Zum einen, weil unsere Bevölkerung älter ist, zum anderen, weil wir es verpasst haben, uns darauf vorzubereiten.
Gibt es trotz aller Krisen auch etwas, das Sie zuversichtlich stimmt?
Ich erlebe sehr viele Menschen, die sich engagieren. Genau solchen Personen möchte ich in meiner neuen Sendung eine Bühne bereiten. Deshalb kommt auch das Ahrtal oder das Schicksal von ukrainischen Kindern mit Krebs bei uns zur Sprache.
Welche Gedanken machen Sie sich selbst zum Altwerden?
Eine Riesensorge bereitet mir die Krise der Pflegekräfte in Deutschland. In der Coronapandemie haben wir zu spüren bekommen, wie wichtig dieser Beruf ist und wie wir alle davon abhängen. Ich sehe das bei meinen Eltern, aber es macht mir auch Sorgen bei meinem eigenen Älterwerden. Da müssen wir handeln.
Was tun Sie für die eigene Gesundheit?
Ich fahre viel Rad und schwimme gern – das ist auch für meinen Rücken super. Was ich in der Coronazeit für mich entdeckt habe: viel Zeit in der Natur zu verbringen. Das ist gesund für Körper und Seele. Da gibt es zum Beispiel das Biosphärenreservat in Chorin in Brandenburg. Außerdem bin ich sehr gern an der Ostsee: auf Hiddensee, Rügen oder in Greifswald. Auch an der Nordsee, dem Bodensee oder in der Eifel. Es gibt viel zu entdecken – wir müssen nicht ständig auf die Malediven, um ein gutes Leben zu haben.
Wie gut gelingt es Ihnen als TV-Star, sich mit Ihrem getakteten Terminplan gesund und nachhaltig zu ernähren?
Ich esse deutlich weniger Fleisch als noch vor ein paar Jahren. Ich achte darauf, dass ich mich pflanzenbasiert ernähre. Eine Zahl, die mich nachdenklich stimmt, ist, dass wir immer noch 60 Prozent der Ernte als Tierfutter nutzen, in einer Zeit, in der wieder mehr Menschen hungern. Und ein Drittel des Essens wird weggeworfen. Deshalb haben wir Philipp Zitterbart im „Team Hirschhausen“, der zeigt, was man Köstliches aus Resten kochen kann.
In Ihrer Sendung kommt auch das Studiopublikum zu Wort. Genießen Sie, dass dies wieder möglich ist?
Ich blühe auf, wenn ich mit Menschen spontan und direkt interagiere, das hat uns doch allen in der Pandemie gefehlt. Da haben wir alle gespürt, wie sehr wir Menschen uns gegenseitig brauchen.
Interview: Mirja Halbig