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Jan Bülow: Vom Newcomer zum Star

Jan Bülow: Vom Newcomer zum Star

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Ein Päuschen beim Dreh an der Theke: Jan Bülow. Credit: Marcelo Hernandez / Hamburger Abendblatt
Als Rocklegende Udo in „Lindenberg! Mach mein Ding!“ gelang Jan Bülow der Durchbruch. So tickt der Schauspieler privat.

„Er ist der Newcomer der Stunde“ – so bezeichnen die Medien Jan Bülow. Seit der Verfilmung des Karrierebeginns des Kultrockers Udo „Lindenberg! Mach mein Ding!“ (Montag, 18. Juli, 20.15 Uhr im Ersten) kann sich auch die breite Masse vom Talent des inzwischen 26-Jährigen überzeugen. Die Kritiker lieben ihn und Bülow erhielt für diesen Kinofilm den Bayerischen Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller.

Die Bilder vom Set „Lindenberg! Mach mein Ding!“

Genau wie Udo Lindenberg wusste Jan Bülow früh, was er werden wollte. Der gebürtige Berliner spielte bereits in einer Jugendgruppe am Deutschen Theater, ging dann an die renommierte Hochschule für Schauspiel Ernst Busch. Mit gerade einmal 22 Jahren schaffte Bülow, noch vor seinem Abschluss, den Sprung von der Schauspielschule zu einem festen Engagement am Schauspielhaus Zürich, wo er die Hauptrolle des Hamlet übernahm.

Mit der Romanverfilmung „Radio Heimat“ fand er bereits 2015 den Weg auf die große Leinwand. Auch mit Filmen wie „Der Nanny“ mit und von Matthias Schweighöfer und der Fitzek-Romanverfilmung „Abgeschnitten“ war er im Kino zu sehen. Durch die Serie „Dogs of Berlin“ wurde er 2017 auch einem breiten TV-Publikum bekannt.

Doch sein wohl größter Erfolg ist neben seinem Engagement am Burgtheater in Wien der Udo-Lindenberg-Film. Dabei kannte Bülow vor dem Dreh gerade mal zwei, drei Songs der Rocklegende. Dann hörte er sich rein und entdeckte nach eigener Aussage „geniales“. Bülow bezeichnet sich selbst als musikbegeisterten Menschen mit einer Leidenschaft für Biopics. „Die Commitments“ ist sein Lieblingsfilm. Von Udo Lindenberg schätzt er den Song „Leider nur ein Vakuum“ am meisten. Für das Casting musste ein Video mit einem Song von Lindenberg eingereicht werden. Bülow ließ sich am Klavier von seinem Onkel zu „Andrea Doria“, dem Song, den er schlussendlich im Film auch selber singt, begleiten.

Udo Lindenberg über Jan Bülow

Als er die Rolle erhielt, war „Party. Schließlich war es ja nicht selbstverständlich, dass sie so ein unbeschriebenes Blatt daran lassen,“ so Bülow bei der Premierenfeier. Auf dem roten Teppich hibbelte Jan Bülow neben Udo Lindenberg von einem Bein auf das andere. Optisch konnte der Kontrast der beiden nicht größer sein: Lindenberg trug schwarze Lederjacke und seinen typischen Hut, Bülow hatte sich dagegen für einen hellblauen-weißen Blouson und Poloshirt entschieden. Und trotzdem sagt Udo: „Jan ist tausend pro genau der richtige. Wir sind uns auch im echten Leben sehr ähnlich.“ Dem stimmen auch die Kritiker zu.

Jan Bülow privat

Dann kam Corona und ein Moment des Innehaltens für Bülow. Die Zeit im Lockdown verbrachte er mit seinem Bruder und seiner Mutter oft kochend am Herd. Mit Schauspiel habe seine Familie vorher nichts am Hut gehabt: „Mein Papa ist ja nicht mal ein Theatergänger… Aber jetzt kommen sie schon gucken, was ich mache,“ erklärt Bülow im Gespräch mit dem Burgtheater. Jan Bülows Bruder studiert nun ebenfalls Schauspiel.“ Es ist komisch, wenn man über Talent spricht. Es fühlt sich so an, dass ich eben mache, was ich kann. Ich fühle mich nicht besonders virtuos oder so,“ sagt Bülow weiter gegenüber dem Burgtheater, welches ihn 2019 aus Zürich abwarb.

Ab September steht er dort u.a. neben Nicholas Ofczarek mit diversen Stücken wieder auf der Bühne. An der Burg ist er sicherlich nicht mehr „nur“ der Newcomer der Stunde, sondern inzwischen ein etablierter Schauspieler.