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Frauen-EM: Deutschland startet gegen Dänemark – „Mit uns ist immer zu rechnen“

Frauen-EM: Deutschland startet gegen Dänemark – „Mit uns ist immer zu rechnen“

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Claudia Neumann kommentiert das Spiel Deutschland - Dänemark. Credit: © ZDF / Torsten Silz
Schweres Programm für Deutschland: Noch nie gab es so viele Topfavoriten auf den EM-Titel wie diesmal. Der Start: Die DFB-Elf trifft am 8. Juli auf Vize-Europameister Dänemark.

Die Vorfreude ist riesengroß. Nicht nur beim Team: Ein Jahr nach den Männern spielen vom 6. bis 31. Juli auch die Frauen um die Fußball-EM, die in England stattfindet. Auch bei ihnen musste das Turnier wegen Corona um ein Jahr verlegt werden. Und die deutschen Fans können sich freuen: ARD und ZDF übertragen im Wechsel alle 31 Spiele der EM, entweder im Fernsehen oder im Stream.

Auf der britischen Insel hat Frauenfußball einen hohen Stellenwert. Die Fußballerinnen genießen echten Profistatus. In den zehn Austragungsstätten werden volle Stadien erwartet. Besonders im Old Trafford in Manchester, wo England vor 75.000 Zuschauern spielt, und im Wembley-Stadion, wo das Finale vor 90.000 Zuschauern ausgetragen wird, dürfen die Fans auf eine tolle Atmosphäre hoffen. Die Liste der EM-Favoriten ist erstaunlich lang. Die deutsche Trainerin Martina Voss-Tecklenburg sieht gleich die Hälfte der 16 teilnehmenden Teams als mögliche Titelkandidaten. Dazu gehört Gastgeber England mit den heimischen Fans im Rücken ebenso wie Titelverteidiger Niederlande. Auch Frankreich, Schweden, Norwegen, Spanien und Dänemark zählen zum großen Favoritenkreis. Das versprechen spannende Spiele zu werden.

Start gegen starke Däninnen

Könnte Deutschland, immerhin mit acht Titeln EM-Rekordhalter, auch die Trophäe holen? Die glanzvollen Zeiten scheinen vorbei. „Es ist vielleicht so, dass wir nicht zu den Topfavoriten gehören. Aber das kann ja auch dazu führen, dass uns der eine oder andere ein Stück weit unterschätzt“, meint Bundestrainerin Voss-Tecklenburg.

Gleich das erste Spiel im Brentford-Stadion in London ist eine echte Herausforderung: Die DFB-Elf, die in Gruppe B antritt, trifft am 8. Juli auf Vize-Europameister Dänemark (Freitag, 8. Juni, 20.15 Uhr im ZDF). Bei der letzten EM scheiterten die deutschen Spielerinnen im Viertelfinale an den Däninnen. Diesmal wollen sie es besser machen.

Danach warten weitere schwere Gegner: Finnland, vor allem aber Spanien. „Das ist eine schwere Gruppe“, so Bundestrainerin Voss-Tecklenburg, die sich zum Start ins Turnier andere Mannschaften gewünscht hätte. Sie räumt aber ein: „Es ist vielleicht gut so, wenn man gleich Gas geben muss.“ Gespielt wird in vier Gruppen, die ersten beiden jeder Gruppe kommen jeweils ins Viertelfinale.

Es könnte eng werden für Deutschland, zumal zwei wichtige Leistungsträgerinnen fehlen: die schwangere Melanie Leupolz von Chelsea London und die verletzte Dzsenifer Marozsan von Champions- League-Sieger Olympique Lyon. Dafür ist Kapitänin Alexandra Popp nach einjähriger Verletzungspause seit dem Frühjahr wieder im Team. Ihr widmet die ARD sogar eine eigene Doku „Das Comeback der Kapitänin“ (3. Juli, 19.15 Uhr, Das Erste). Mit dabei sein wird auch Torhüterin Almuth Schult, die bald von Wolfsburg in die USA wechselt. Sie hat allerdings ihren Stammplatz an Merle Frohms von Eintracht Frankfurt verloren.

Die Generalprobe verpatzten die deutschen Frauen. Ihr WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien verloren sie im April völlig unerwartet mit 2:3. Eine böse Überraschung, die nicht gerade für Optimismus vor der EM sorgt. „Es hat nichts gepasst“, meinte Alexandra Popp nach der Pleite. Trotzdem hat sie eine stolze Siegprämie für ihr Team ausgehandelt: 60.000 Euro bekäme jede Spielerin, sollte Deutschland Europameister werden. Aber ist das realistisch? Abwehrspielerin Giulia Gwinn gibt sich zuversichtlich: „Mit uns ist immer zu rechnen.“

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