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So wird das Comeback von „Der Preis ist heiß“

So wird das Comeback von „Der Preis ist heiß“

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Moderator Harry Wijnvoord und Announcer Thorsten Schorn (l.) Credit: Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Im Zuge des Retrotrends erhält „Der Preis ist heiß“ bei RTL eine neue Chance. Wir sprachen mit Harry Wijnvoord.

„Und hier ist sie wieder, die Show der fantastischen Preise!“ Mit diesen Worten begrüßte Walter Freiwalds Stimme aus dem Off die TV-Zuschauer zwischen 1989 und 1997 unglaubliche 1873 Mal zu Harry Wijnvoords Quotenhit „Der Preis ist heiß“.

Das Erfolgsgeheimnis des Formats? Die Kandidaten konnten in eher schlichten Spielen wertvolle Sachpreise wie Reisen, Küchen, Elektrogeräte und sogar Autos abräumen! Irgendwann jedoch waren die Preise deutlich fantastischer als die Einschaltquoten. Und da sich obendrein vorwiegend ältere Zuschauer für die Preisshow begeisterten, schob das seinerzeit noch völlig auf „junge Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren“ fixierte RTL sie vor einem Vierteljahrhundert sang- und klanglos aufs Abstellgleis.

Comeback mit Tücken

2022 funktioniert die TV-Welt nach völlig neuen Regeln. Die jüngeren Zuschauer von einst sind mittlerweile „im besten Alter“, die jungen Zuschauer von heute sind vom linearen TV zu Streamingportalen wie Netflix und Co. abgewandert. Und wer von ihnen doch mal bei RTL landet, ist schnell genervt von der ständigen Werbung.

Der Kölner Sender läuft früheren Erfolgen hinterher und sucht händeringend nach attraktiven Formaten für eine veränderte Zielgruppe. Und da „Retro“ zuletzt als Wundermittel gegen die Quotenerosion bei den großen Privatsendern gehandelt wurde, setzt auch RTL darauf. Alte Formate wie „Der Preis ist heiß“ und demnächst auch „Die 100.000 Mark Show“ sollen neue Zuschauer anlocken. Zwar spricht bislang nicht viel für einen Erfolg des Retrotrends – das großspurig angekündigte Comeback von „7 Tage, 7 Köpfe“ ist aufgrund mieser Quoten schon wieder Geschichte –, dennoch halten die Senderchefs an ihren Plänen fest. Was tut man nicht alles aus Verzweiflung!

(Fast) alles wie gehabt

Harry Wijnvoord, dessen eigene Petition für eine Rückkehr von „Der Preis ist heiß“ 2010 krachend am Widerstand des Senders scheiterte, ist dennoch begeistert von dem Comeback. Der 72-Jährige im Interview: „Dass die Show jetzt ins Fernsehen zurückkehrt, ist ein absolut tolles Gefühl. Ich habe nicht damit gerechnet.“

Geplant, verrät Wijnvoord, seien drei übers Jahr verteilte Primetime-Shows von zweistündiger Dauer. Und ja, das Sendekonzept sei dasselbe wie einst. „Zuerst werden unsere Kandidaten aus 200 Leuten im Publikum gefischt. Anschließend spielen sie dann in Schätz- und Glücksspielen wie dem beliebten ‚Kraxelhuber‘, ‚Mehr oder Weniger‘, ‚Plinko‘ sowie der ‚Glückstraße‘ um Autos, Reisen und andere tolle Preise. Und natürlich gibt’s auch wieder das Glücksrad mit der Option auf den Superpreis!“

Bildergalerie: „Der Preis ist heiß“

So weit die neuen alten Spielregeln. Einzig Wijnvoords Co-Moderator und Publikumsliebling Walter Freiwald kann nicht mehr dabei sein. Der Mann, der es auch zum „Dschungelkönig der Herzen“ brachte, starb 2019. „Doch mit Ines Völker und Alexandra Drehsen“, so Harry Wijnvoord, „kehren zwei meiner früheren Assistentinnen mit mir zurück auf den Bildschirm!“

Optimismus vor dem Start

Doch glaubt Harry Wijnvoord an ein erfolgreiches Comeback seiner einstmals beliebten Show? Der Moderator: „Ich werde alles geben, damit wir einen Erfolg erzielen, und ich bin für alles offen. Wenn die drei Abendsendungen Topquoten erzielen, bin ich auch für eine wöchentliche oder monatliche Show zu haben.“