Der 15. Tatort des Frankfurter Ermittlerteam Janneke und Brix alias Margarita Broich und Wolfram Koch deckt erneut dunkle Familiengeheimnisse auf. Der „Tatort: Finsternis“ (Ostermontag, 18. April, 20.15 Uhr im Ersten) behandelt ein Thema, welches in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, aber gern verdrängt wird.
Darum geht’s im „Tatort: Finsternis“
Ein Pärchen, das sich nachts auf einer einsamen Landstraße auf dem Nachhauseweg befindet, hört plötzlich Schreie einer Frau. Als sie dem Nachgehen, stoßen sie auf eine tote Frau und einen Mann. In Panik fliehen sie und alarmieren die Polizei. Doch diese findet außer einer Decke und Massen von Blut keine Hinweise. Von der scheinbar ermordeten Frau fehlt jede Spur. Hinweise deuten, daraufhin, dass es sich bei dem Opfer um Maria Gombrecht (Victoria Trauttmansdorff) handeln könnte und sie bei dem hohen Blutverlust längst tot sein müsste. Doch Marias Familie wähnt sie bei einer Fasten-Kur in Frankreich in Sicherheit. Ihr Mann Ulrich Gombrecht (Uwe Preuss), der an einer aggressiven Form von Leukämie leidet, bestätigt dies. Und auch scheinen ihre beiden Töchter Kristina (Odine Johne), die hochschwanger ist, und Judith (Julia Riedler), die als Theaterregisseurin in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten steckt, sich keinerlei Sorgen um den Verbleib ihrer Mutter zu machen.
Maria hatte kurz zuvor 600000 Euro geerbt und sich damit diese Reise gegönnt. Die Hauptkommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) wundern sich über diese Familie und nehmen sie genauer unter die Lupe.
Hintergrund
Petra Lüschow, die für den „Tatort: Finsternis“ sowohl das Drehbuch geschrieben, als auch die Regie geführt hat, sagt: „Es geht um ein Verbrechen, das besonders häufig ist, aber gerne ignoriert wird. Das Opfer, seine Sehnsucht, seine Wünsche stehen im Kontrast zu dem schrecklichen Motiv und der ganzen Grausamkeit, die all das nach und nach enthüllt.“ Genaueres an dieser Stelle zu verraten, würde zu viel vorwegnehmen.
Dafür gibt es zwei weitere interessante Fakten, auf die die Presseabteilung des HR hinweist. Zum einen musste das Auto des Opfers, bevor es im Main versenkt wurde, komplett leergeräumt und alle Leitungen verschlossen werden, damit keine Gefahr für die Umwelt besteht. Und zum anderen wurden die Theater-Szenen der Tochter Judith im Schauspielhaus Frankfurt gedreht. Dort ist auch Wolfram Koch oft Gastschauspieler.
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…
Mit einem Knall beginnt dieser Fall und verläuft dann in ruhigen Bahnen, um dann peux à peux die gesamte Grausamkeit zu enthüllen. Die Abgründe sind tief, die Familienverhältnisse undurchsichtig. Es ist bei weitem nicht der erste Fall, in dem Janneke und Brix es mit komplizierten und kaputten Familien zu tun haben. Aber hier sind sie angesichts des Hasses, der sich breit gemacht hat, schockiert – und das dürfte, besonders beim Ende, auch der Zuschauer sein. Schauspielerauswahl, Inszenierung und Geschichte stimmen. Kurzum: An diesem Ostersonntag lohnt sich das einschalten.