Der 7. Fall „Sarah Kohr – Geister der Vergangenheit“ (Montag, 14. März, 20.15 Uhr im ZDF und bereits in der Mediathek) verrät ein dunkles Geheimnis von der Kommissarin und dem Staatsanwalt, welches ihnen nicht nur den Job, sondern auch das Leben kosten könnte.
Darum geht’s in „Sarah Kohr – Geister der Vergangenheit“
Kommissarin Sarah Kohr (Lisa Maria Potthoff) trainiert alleine im Fitnessstudio als plötzlich dunkle Gestalten auftauchen und sie bedrohen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Lorenz Degen (Anatole Taubman), der aus der Haftanstalt Fuhlsbüttel ausgebrochen ist und sich an Kohr und Staatsanwalt Anton Mehringer (Herbert Knaup) rächen will. Schließlich saß Degen nach einer Falschaussage von Kohr 19 Jahre im Gefängnis.
Bei seiner Flucht ermordet die Kiezgröße jeden, der sich ihr in den Weg stellt. Auch den Mithäftling Ali Magraf (Torsten Michaelis) hat Degen schwer verletzt. Dessen Sohn Danylo Magraf (Golo Euler) ist ebenfalls kein Unbekannter für Kohr. Die beiden hatten eine Affäre.
Während es Kohr gelingt, sich gerade noch vor Degen und dessen Anhängern zu retten, schlagen sie bei Mehringer zu: Sie entführen dessen zwölfjähriger Sohn Hendrik (Cooper Dillon) und verlangen im Austausch für das Kind Kohrs ehemaligen Geliebten Axel Thal (Alexander Wüst). Offiziell gilt Thal, der damals als Kronzeuge gegen Degen aussagen sollte, aber seit 20 Jahren als tot. Damals überfiel er gemeinsam mit Kohr das Anwesen von Franziska Wittgenstein (Hedi Kriegeskotte). Nun wird die Kommissarin gezwungen, ihre dunkle Vergangenheit neu aufzurollen.
Hintergrund
Das prägnanteste Zitat dieser Folge lautet: „Die Kohr ist verrückt, wirklich verrückt.“ Und GOLDENE KAMERA 2005– Preisträger Herbert Knaup antwortet in seiner Rolle als Staatsanwalt Anton Mehringer: „Ja, aber ich war noch nie so froh darüber.“
So gut wie hier haben wir die Rolle der Sarah Kohr noch nie kennengelernt: Ihre dunkle Vergangenheit, ihre Affären – Sie wirkt menschlicher denn je und gleichzeitig ist sie diese „Kampfmaschine“.
Lisa Maria Potthoff sagt: „Sarah Kohr ist eine Einzelgängerin, die gelernt hat, sich nur auf sich selbst und ihre Stärke zu verlassen, die sich aber vielleicht dadurch auch zu überschätzen droht. Sie muss lernen, Menschen zu vertrauen. Sarah Kohr agiert dynamischer und körperlicher als die meisten bekannten Ermittler und Ermittlerinnen im deutschen Fernsehen. Im deutschen Film hat man nicht oft die Möglichkeit – insbesondere als Frau – seiner Figur eine solch physische Komponente zu geben. Das ist extrem reizvoll. Anstrengend, probenintensiv und verbunden mit einigen blauen Flecken – aber eben sehr spannend!“
Den Gegenpart spielt Anatole Taubman, der schon in „James Bond 007: Ein Quantum Trost“ den Bösewicht mimte. Den britisch-schweizer Schauspieler kennen die Zuschauer auch aus „Operation Zucker“, „The Fifth Estate“ und „Die Säulen der Erde“.
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…
Gleich die ersten Szenen beginnen mit den bekannten, knallharten Lara-Croft-ähnlichen Actionstunts. Lisa Maria Potthoff gibt erneut alles: coole Motorradcrashs, Faustschläge und vor allem vollen Körpereinsatz. Unser Preisträger Herbert Knaup wirkt dagegen fast ein wenig blass. Zuerst kann er noch als liebender Vater, der seinen Sohn deckt, überzeugen. Doch die spätere Sorge um sein Kind nimmt man ihm nicht so richtig ab. Er wirkt deplatziert – besorgte Eltern stellt man sich irgendwie anders vor – vor allem wenn man gemeinsam mit dem Sohn Zeuge eines Mordes wird. Zwischenzeitlich scheint es fast so, als hätten alle vergessen, dass es um das Leben eines Kindes geht. Zum Glück ist die Geschichte aber dennoch insgesamt stimmig.
Endlich lernen wir Sarah Kohr besser kennen. Obwohl ihre Vergangenheit aufgerollt wird, zeigt der Film ungewöhnlicherweise keine Rückblenden. So muss natürlich gut aufgepasst werden und es gibt mehr Raum für die aktuellen, dramatischen Geschehnisse. Insgesamt eine der besten Folgen mit einem Ende, das nicht nur Sarah Kohr einen Schauer über den Rücken laufen lassen dürfte.