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„Nie zu spät“: Der ARD-Film am Samstag mit Heino Ferch

„Nie zu spät“: Der ARD-Film am Samstag mit Heino Ferch

Paul (Heino Ferch, 2. v. re.) mit seiner Frau Susanne (Picco von Groote, 2. v. li.), Sohn Franz (Jakob Josef Gottlieb, vorne) und den beiden Kindern aus früheren Ehen: Tochter Tabea (Harriet Herbig-Matten, re.) und Sohn Jonas (Pablo Grant, li.)., In dritter Ehe: Paul (Heino Ferch) mit seiner jüngsten Frau Susanne (Picco von Groote).
Paul (Heino Ferch, 2. v. re.) mit seiner Frau Susanne (Picco von Groote, 2. v. li.), Sohn Franz (Jakob Josef Gottlieb, vorne) und den beiden Kindern aus früheren Ehen: Tochter Tabea (Harriet Herbig-Matten, re.) und Sohn Jonas (Pablo Grant, li.)., In dritter Ehe: Paul (Heino Ferch) mit seiner jüngsten Frau Susanne (Picco von Groote). Credit: Foto: © ARD Degeto/Verena Heller Ghanbar
Macho war gestern: In „Nie zu spät“ (Samstag, 26. Feburar, 201.5 Uhr im Ersten) spielt Heino Ferch einen Flugkapitän, der sich und seine Vaterrolle neu (er-)finden muss.

Darum geht’s in „Nie zu spät“

Keine Kompromisse! Für Flugkapitän Paul Langner (Heino Ferch) ist Beruf gleich Berufung. Zwei Ehen sind dabei auf der Strecke geblieben, seine beiden fast erwachsenen Kinder Jonas (Pablo Grant) und Tabea (Harriet Herbig- Matten) kennt er kaum. Damit er mit Susa (Picco von Groote), Gattin Nummer drei, keine weitere Beziehungsbruchlandung hinlegt, verspricht er ihr, mit 60 in den Vorruhestand zu gehen, um für Sohn Franz (Jakob Josef Gottlieb) da zu sein. Blöd nur, dass ihm am Stichtag angeboten wird, das größte Passagierflugzeug seiner Airline zu fliegen. Für Paul ist klar: Tschüs, Rente, hallo, Karrierehoch!

Ein folgenreicher Egotrip: Susa nimmt eine Auszeit und stellt ein Ultimatum. Eine Woche hat er Zeit, um „endlich ein richtiger Vater zu werden“. Und als wäre Paul nicht bereits mit dem fünfjährigen Franz überfordert, stehen auch noch Jonas und Tabea vor der Tür.

Hintergrund: Heino Ferch im Interview

„Paul ist so ein Macho-Dinosaurier aus den 80ern“, sagt Hauptdarsteller Heino Ferch, der an den Eskapaden seiner Figur sichtlich Spaß hat – nicht zuletzt, weil sie ihm so fremd sind. „In dieser hedonistischen und egoistischen Lebensform, da ist er mir schon sehr fern.“

Ferch, GOLDENE KAMERA-Preisträger von 2002, Jahrgang 1963, wohnt mit dreien seiner Kinder und seiner Ehefrau, der Vielseitigkeitsreiterin Marie-Jeanette Steinle, am Ammersee. „Das Leben, in dem ich lebe, sieht völlig anders aus, auch wenn es bei mir ebenfalls immer wieder mit viel Abwesenheit zu tun hat, wenn ich auf Dreharbeiten bin.“

Dass ein Konstrukt wie die Patchworkfamilie im Film problematisch sein kann, sieht er ähnlich: „Da müssen schon alle sehr offen und sehr tolerant sein, damit das funktioniert. Das ist eine Kraftanstrengung.“ Von Ferchs Familiensinn könnte sich Pilot Paul zweifelsohne einiges abgucken. „Ich habe jetzt vier Kinder mit quasi sieben bis acht Jahren Altersunterschied, und man ist natürlich viel entspannter. Gleichzeitig kann ich es sehr genießen und habe auch viel mehr Zeit und viel mehr Erfahrung. Das geht uns allen so.“ Sein Tipp für Väter: „Reden, reden, reden! Aufmerksam sein, genau hinschauen.“

Besonders froh war Ferch, dass „Nie zu spät“ im Privathaus von Regisseur Tomy Wigand in Weßling gedreht wurde – und damit fast vor seiner Haustür: „Es hat mir unheimlich gutgetan, dass ich mal, was selten der Fall ist, von zu Hause aus zehn Minuten zum Set hatte.“

Sehr familienfreundlich, der 58-Jährige packt gern mit an. „Ich kann, wie gesagt, nur für mein Umfeld, das ich sehr aufmerksam verfolge, und das Leben, das ich lebe, sprechen. Ich würde sagen, es hat sich sehr viel geändert in den letzten 30 Jahren, aber es gibt bestimmt noch eine Menge Männer, die so wie Paul sind.“ Heino Ferch zählt gewiss nicht dazu.