Darum geht’s in „Die Kanzlei: Reif für die Insel“
Von der See her weht eine Brise. Möwen kreischen. Der Himmel ist grau. Wie die Stimmung am Gartentisch. „Wann bist du so spießig geworden?“, fragt Marion von Brede (Marie Anne Fliegel) ihre Tochter. „Wann hast du angefangen, so zu trinken?“, kontert Isa von Brede (Sabine Postel).
Mit ihrem Kompagnon Markus Gellert alias Herbert Knaup (GOLDENE KAMERA 2005) musste Anwältin von Brede schon etliche Bewährungsproben bestehen. Nun steht ihr eine besonders harte bevor: Auf der Ostseeinsel, wo sie in ihrer Kindheit die Familienferien verbrachte, weigert sich ihre Mutter, ein Hotel zu verlassen. Dem Besitzer, einem väterlichen Freund, droht die Zwangsräumung. Ein Fall für Isa und ihr Team. Mit „Die Kanzlei: Reif für die Insel“ (Freitag, 25. Februar, 20.15 Uhr und bereits in der Mediathek) bietet die ARD in dieser Woche einen Spielfilm zur populären Serie.
Hintergrund: Sabine Postel im Interview
„Ein Geschenk des Senders“, erklärt Postel im Gespräch. Fünf Wochen lang drehte das Team, davon sechs Tage an der Ostsee. „Erstmals konnten wir über 90 Minuten intensiver erzählen, vor allem den familiären Hintergrund meiner Figur.“
Warum Isas Verhältnis zur Mutter so gestört ist, wurde bisher nicht vertieft. Jetzt kommt die Wahrheit ans Licht. Als verzweifelte alte Mutter läuft Marie Anne Fliegel dabei zur Hochform auf. Und das mit 82. Postel: „Wer in dem Alter noch so aussieht, so spielt und so uneitel sein kann, ist einfach großartig.“
Postel selbst konnte bei ihrem Part nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist prima: „Wir haben eine sehr innige Beziehung“, erzählt die 67-Jährige. „Sie ist noch total fit, sieht aus wie 75, ist aber schon 92.“ Die Kölner Schauspielerin ist als Einzelkind mit großer Liberalität und Geborgenheit erzogen worden – und hat das an ihren Sohn weitergegeben. Der lebt inzwischen in Schottland. „Trotzdem schaffen wir es, eine enge Bindung aufrechtzuerhalten.“
Familienharmonie. Ganz anders bei Isa, die sich von ihrem adligen hanseatischen Elternhaus distanziert und mit Konventionen gebrochen hat. „Brede reicht“, sagt Frau von Brede stets, wenn sie sich vorstellt. Selbstbewusst ist sie, klug, humorvoll, etwas eigen. Aber ganz bestimmt nicht spießig. Eine moderne Serienheldin eben.