Nun stöckeln sie wieder! Ab Donnerstag, dem 3. Februar, sucht Heidi Klum zum 17. Mal „Germany’s Next Topmodel“. Reporter Mike Powelz traf die 48-Jährige im „Jackie O’ Beach Club“ auf Mykonos, wo er ihre neuen Models am Rande einer Modenschau vor der Kamera interviewte.
Doch vorher stand ihm Klum Rede und Antwort.
Heidi Klum im Interview
Wie viele Kandidatinnen kämpfen 2022 um den „GNTM“-Titel?
Heidi Klum: In diesem Jahr habe ich die Türen noch weiter geöffnet. Wir starten mit 32 Kandidatinnen. Unser kleinstes Model ist 1,54 Meter, unser größtes 1,93 Meter. Die jüngste Kandidatin ist 18, die älteste Frau 68, und die größte Kleidergröße ist 54.
Warum sprechen Sie plötzlich von „Frauen“ statt von „Mädchen“?
Ältere Kandidatinnen wie Barbara mit 68 oder Lieselotte mit 66 sind nun mal Frauen und keine Mädchen mehr.
Verraten Sie uns bitte mehr über Ihre Kandidatinnen…
Diesmal machen drei Frauen zwischen 51 und 68 mit. Eine ist sogar mit ihrer Tochter gekommen. Die Tochter ist 18, die Mutter 51, und beide sind ehrgeizig. Ich finde es toll, dass die Mutter kein Problem damit hat weiter zu kommen als ihre Tochter.
Wie haben die Designer denn auf die älteren Frauen reagiert?
2022 hatten wir Probleme, Designer für unsere Show zu gewinnen. Viele sind abgesprungen, nachdem sie die Maße der Kandidatinnen gesehen haben, darunter auch größere Designer. Letztlich bin ich aber zuversichtlich, schließlich tut sich aktuell sehr viel, und am Ende des Tages ist es der Job der Designer, alle Menschen einzukleiden, egal wie groß oder klein jemand ist, oder welche Maße jemand hat.
Hätten Sie sich selbst mehr Toleranz gewünscht, als Sie Model wurden?
Klar. Ich wurde damals als zu dick abgestempelt, und besonders bei Shows in Paris passte ich oft nicht in die Klamotten rein. Mein Agent in meiner Pariser Modelagentur gab mir damals Appetitzügler, und ich wurde jeden Tag gewogen. Aber seine Pillen habe ich nie genommen, weil ich lieber so akzeptiert werden wollte, wie ich war – auch wenn es dadurch etwas länger gedauert hat, bis ich überhaupt erst mal meine ersten Jobs bekommen habe.
Ihre älteste Kandidatin ist 68 Jahre. Was begeistert Sie an Barbara?
Barbara leuchtet von innen! Bislang wurden ältere Frauen ja leider häufig beiseitegeschoben und aus der Wahrnehmung gerückt. Aber Barbara beweist, dass man in jedem Alter eine Hammerfrau sein kann. Eine Frau wie sie kann ich mir absolut auf dem „Harpers“- Cover vorstellen. Sie haut mich um!
Was bekommt die Siegerin neben dem Covershooting sonst noch?
100.000 Euro. Und wir möchten gern wieder ein großes Livefinale senden und hoffen, dass wir das im Mai auch dürfen.
Wie definieren Sie Schönheit?
Schönheit kann man nicht definieren, weil jeder etwas anderes schön findet – und das „gewisse Etwas“ kann man nicht spielen, weil man es einfach haben muss. Ich suche eine Siegerin, die dieses Besondere hat. Außerdem ist es mir wichtig, dass die Kandidatinnen wirklich modeln wollen und den Job nicht als lästige Pflicht empfinden. In diesem Punkt finde ich meine Tochter Leni übrigens total vorbildhaft: Für Leni muss ich keine Cheerleaderin sein, die sie zu etwas antreibt, weil sie selbst Riesenbock auf den Job hat. Sie will die Branche und die Kunden aus einem inneren Antrieb überzeugen.
Interview: Mike Powelz