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Einer der ausgefallensten Morde im „Tatort: Das Herz der Schlange“

Einer der ausgefallensten Morde im „Tatort: Das Herz der Schlange“

Die Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare feiern bei einem Abendessen den Abschluss eines Falls: Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Adam Schürk ( Daniel Sträßer), Esther Baumann (Brigitte Urhausen) - v.l.n.r., Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) treffen sich am Fluss – ein Geheimtreffen?, (v.l.n.r.) Esther Baumann (Brigitte Urhausen), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) auf Verfolgungsjagd durch einen dunklen Kellergang.,
Die Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare feiern bei einem Abendessen den Abschluss eines Falls: Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Adam Schürk ( Daniel Sträßer), Esther Baumann (Brigitte Urhausen) - v.l.n.r., Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) treffen sich am Fluss – ein Geheimtreffen?, (v.l.n.r.) Esther Baumann (Brigitte Urhausen), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) auf Verfolgungsjagd durch einen dunklen Kellergang., Credit: Foto: © SR/Manuela Meyer
Im dritten Saar-„Tatort“ (Sonntag, 20. Januar, 20.15 Uhr im Ersten) steht Kommissar Schürk unter dringendem Tatverdacht, seinen Vater erschossen zu haben.

Der „Tatort“ aus Saarbrücken gibt der Sonntagabend-Krimireihe eine ganz neue Richtung. Hier hat Drehbuchautor Hendrik Hölzemann ganze Arbeit geleistet: Einen so imposant eingefädelten Mord, gab es in der Geschichte des „Tatorts“ selten.

Darum geht’s im „Tatort: Das Herz der Schlange“

Gerade haben es sich die vier Saarbrückener Kommissare*innen im chinesischen Restaurant gemütlich gemacht, als das Handy von Adam Schürk (Daniel Sträßer) klingelt: „Drecksau“ ruft an. Unter diesem Namen hat Adam seinen Vater Roland (Torsten Michaelis) gespeichert, der ihn bittet, dringend nach Hause zu kommen – Es sei was mit seiner Mutter passiert. Dort angekommen fehlt von dieser aber jede Spur. Stattdessen bittet der Vater Adam eine Tasse Tee mit ihm zu trinken, er habe etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen.

Mittlerweile wird das restliche Team zu einem Tatort gerufen. Bei einem Einbruch in ihr Zuhause wurde Cora Reuters (Joy Maria Bai) getötet. Einer der Einbrecher liegt schwer verwundet neben ihr, ein weiterer scheint flüchtig zu sein. Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) können 58000 Euro in bar sicherstellen. Warum hat der Täter das Geld zurückgelassen?

Am nächsten Morgen erreicht Hölzer eine weitere Todesnachricht. Und das Opfer ist kein Unbekannter: Heide Schürk (Gabriela Krestan) ruft ihn an, weil sie ihren Mann Roland erschossen aufgefunden hat. Von dem Sohn Adam fehlt jede Spur. Als die Spurensicherung erbrochenes chinesisches Essen am Tatort findet, sind selbst die Kolleginnen Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich von seiner Unschuld nicht mehr überzeugt. Einzig Leo hält weiter zu seinem Schulfreund und vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Überfall an Cora Reuters und dem Mord an Roland Schürk.

Hintergrund

In dieser Folge dreht sich erneut fast alles um Adams Vergangenheit und der langjährigen Freundschaft zu seinem Kollegen Leo. „Die Verbindung Adam zu Leo besteht schon immer. Dieses unsichtbare Band ist das Fundament dieser Erzählung“, erklärt Schauspieler Daniel Sträßer: „Dieser dritte Fall ist vielleicht der mit der größten Entwicklung Adams. Wir sehen ihn wie nie zuvor mit seinen Ängsten konfrontiert, den extremsten Martern ausgesetzt und entdecken eine Seite an ihm, die wir noch nicht kannten. Adams Wut, seine Kraft, sein Überlebenswille brechen in dieser Folge.“ Daniel Sträßer ist zudem sehr stolz auf die Eigenschaften seiner Rolle: „Adam hat Gewalt, Misshandlung und Enttäuschung erlebt und es trotzdem geschafft, ein Mensch zu bleiben. Einer der weiterhin fühlen kann, der Freundschaft erleben kann und nicht versteinert ist. Das ist doch eine unglaubliche Leistung!“

GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…

Das ist wohl eines der besteingefädelten Verbrechen in der Geschichte des „Tatorts“. Hier hat Autor Hölzemann eine kreative Glanzleistung vollbracht, einen fast perfekten Mord zu konstruieren. Und zudem stimmen auch die Zutaten: Ein perfider Plan, Überwachungskameras, Erpressung, eine tragische Vater-Sohn-Beziehung und dazu das Aufrollen der brutalen Vergangenheit des Kommissars – dieser Fall vermischt gekonnt viele interessante Aspekte. Entstanden ist ein sehr cleverer und mitreißender Thriller (denn ein Krimi ist dies eher weniger), der auch noch einige Überraschungen und Verstrickungen offenbart.

Einziges Manko: So richtig mitfühlen können wir bei diesem Tempo und den doch sehr tragischen und unterkühlt wirkenden Kommissaren nur streckenweise, aber das wird sicher in den folgenden Fällen, die diese Geschichte unter Garantie weitererzählen, sicher noch kommen.