Es begann als traumhafte Kreuzfahrt und endete in einem tödlichen Desaster. Am 13. Januar 2012 gegen 21.45 Uhr rammt das Passagierschiff „Costa Concordia“ im Mittelmeer vor der italienischen Insel Giglio einen Felsen, schlägt leck und lässt sich daraufhin nicht mehr kontrollieren. Der Wind treibt den Havaristen in Richtung des Inselhafens, wo die „Costa Concordia“ auf Grund läuft und zur Seite kippt.
4229 Menschen befinden sich in dieser stockdunklen Nacht an Bord, 32 von ihnen verlieren ihr Leben. Wie konnte es so weit kommen? Wie haben sich Mannschaft, Passagiere und Rettungskräfte in der schicksalhaften Nacht verhalten? Zum zehnten Jahrestag des Dramas arbeitet die packende Sky Doku „Costa Concordia – Chronik einer Katastrophe“ die Ereignisse eindrucksvoll auf. Zur Veranschaulichung ergänzen hochwertig produzierte Spielszenen mit Schauspielern das dokumentarische Material.
Erinnerungen an das Grauen
„Unsere Recherche war sehr komplex und umfangreich“, sagt Produzent Till Derenbach von Zeitsprung Pictures. „Wir haben zum Beispiel mit der Küstenwache gesprochen, mit der Feuerwehr, den Justizbehörden. Immer mit dem Ziel, einen so umfassenden Einblick und so viel Material wie möglich zu erhalten. Wir hatten den Ehrgeiz, mehr zu erzählen, als in bisherigen Dokus zu dem Thema gezeigt wurde.“
Im Zentrum steht das Verhalten des Kapitäns Francesco Schettino. Er wies seine Mannschaft an, nah an der Insel Giglio vorbeizufahren. Als sein Schiff den Felsen rammte, betätigte er trotz des eindringenden Wassers zunächst nicht den Notruf und verließ die „Costa Concordia“, als noch Hunderte Menschen auf dem havarierten Schiff um ihr Leben kämpften. Schettino beteuerte stets seine Unschuld, doch in einem spektakulären Prozess wurde er 2015 zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt, unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und Verlassen des Schiffes. Auch einer seiner Anwälte kommt in der Doku ausführlich zu Wort und kann seine Sicht der Dinge darstellen. Bewegend sind aber vor allem die Gespräche mit den Passagieren. Etwa mit den beiden Freunden aus Deutschland, die sich in der verhängnisvollen Nacht nur durch Glück retten konnten. Spätestens wenn sie in den Interviews ihre ganz persönlichen Erinnerungen an die Unglücksnacht schildern, wird das Grauen für die Zuschauer lebendig.