Wenn das Leben eines Kindes in Gefahr ist, liegen die Nerven blank. So auch bei den Ermittlern im neuen „Nord bei Nordwest-Krimi: Der Ring“ (Donnerstag, 13. Januar, 20.15 Uhr im Ersten und bereits in der Mediathek).
Darum geht’s in „Nord bei Nordwest: Der Ring“
Hannah Wagner (Jana Klinge) trifft am Strand auf Jost Striesow, einen ehemaligen Kollegen aus Kiel, der mit seinem Wohnmobil dort wild campt. Was die Kommissarin nicht ahnt: Im inneren des Wagens hält er die zehnjährige Mila (Maggie Valentina Salomon) mit Handschellen gefangen.
Durch diese Begegnung verspürt Hannah Sehnsucht nach Kiel und ruft ihren, sowohl dienstlich als auch privaten Ex-Partner Lasse Huppertz (Thomas Niehaus) an. Als dieser von dem zufälligen Treffen mit Striesow erfährt, erschrickt er und erklärt Hannah, dass der Polizist wegen Kindesentführung gesucht wird. Das Mädchen, das er bei sich hat, ist die Hauptzeugin in einem Prozess gegen einen deutsch-litauischen Drogenring und schwebt somit in höchster Gefahr. Sofort begeben sich Hannah und Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) panisch auf die Suche nach dem Wohnmobil. Als sie fündig werden, kommt es zu einem Schusswechsel bei dem Striesow verletzt und das Mädchen befreit wird.
Huppertz und seine Kollegin Nina Wegendorf (Franziska Hartmann) reisen nach Schwanitz, um Mila wieder zurück nach Kiel zu bringen. Doch das Mädchen misstraut ihnen und flüchtet. Unterschlupf findet sie ausgerechnet bei Dirk Christiansen (Jens Weisser), dem Vater von Jule (Marleen Lohse). Dort fühlt Mila sich zum ersten Mal sicher, doch in Wirklichkeit hat das Drogenkartell längst ihren Aufenthaltsort ausfindig gemacht.
Hintergrund
Regisseur Imboden, der hier seinen zweiten „Nord bei Nordwest“-Krimi gedreht hat, sagt über den Fall: “ ‚Der Ring‘ ist kein reiner Krimi. Es gibt zwar ein Mordopfer, ein Mädchen wird gejagt und Hannah Wagner wird auf heftige Weise mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, die ihre Beziehung zu Hauke Jacobs auf eine harte Probe stellt. Das alles erzählen wir aber nicht mit einer stringenten Ernsthaftigkeit, wie es das Genre Krimi eigentlich verlangt. Die Mischung aus Krimi, schrägem Humor und Situationskomik macht diese Reihe so besonders und wertvoll.“
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…
Regisseur Imboden hat recht, dass die Mischung aus Krimi und Humor diese Reihe auszeichnet. Doch wenn es um das Wohl eines Kindes geht, ist dieser Spagat schwer zu bewerkstelligen. Dass es dennoch zumindest teilweise gelingt, liegt vor allem an dem amüsanten und glaubwürdigen Spiel von Jens Weisser. Es ist einfach eine Freude zu sehen, wie dieser Charakter mit der gespielten Naivität und seiner Unangepasstheit allen immer wieder Kontra gibt. Diese Figur stellt so den richtigen Counterpart zu der ansonsten sehr ernsten Geschichte dar.
Nach der Hälfte des Films, hat der Zuschauer eine Vorstellung, wer hier gut und böse ist. Durch einige gutinszenierte Schusswechsel und das dramatische Ende kann die Spannung aber dennoch gehalten werden.