Im „Polizeiruf 110: Keiner von uns“ (Sonntag, 9. Januar, 20.15 Uhr im Ersten) muss Bukow sich, um seine Geliebte zu retten, nun doch auf die falsche Seite des Gesetzes stellen. Doch das ist längst nicht alles: Seine Vergangenheit holt ihn ein, ein volltrunkener Rockstar (gespielt von Ärzte-Star Bela B) steht unter Mordverdacht und dann gibt es in dieser finalen Folge von Charly Hübner sogar noch einen Heiratsantrag!
Darum geht’s im „Polizeiruf 110: Keiner von uns“
Seit dem Tod von Bukows Vater Veit, ist die gesamte Rostocker Unterwelt in Aufruhr. Ein Ringen um die Nachfolge des Gangsterbosses hat begonnen und selbst Alexander Bukow (Charly Hübner) soll in die Geschäfte seines verstorbenen Vaters einsteigen. Als weiterer möglicher Kandidat wird der Clubbetreiber Tito gehandelt. Doch plötzlich liegt dieser tot in seinem Laden. Der Rockstar Jo Mennecke (Bela B Felsenheimer) hatte das Opfer als Letzter während seines Konzertes Backstage gesehen und steht somit ganz oben auf der Liste der Verdächtigen. Während Katrin König (Anneke Kim Sarnau) ihn und seine Frau Dora (Sithembile Menck) vernimmt, hört sich Bukow weiter im Milieu um.
Dort trifft er auf einen alten Bekannten: Zoran Subocek (Aleksandar Jovanovic), der Bukows Sohn entführt hatte, ist jüngst wieder auf freiem Fuß und bedroht und erpresst den Kommissaren. Er hat im Gefängnis Tonaufzeichnungen von Guido Wachs erhalten, die die einstige Beweisfälschung von Katrin König belegen. Subocek verlangt von Bukow, ihn zum neuen Boss der Unterwelt zu machen, andernfalls würde er König ans Messer liefern.
Bukow, der mit König inzwischen offiziell liiert ist und sie schützen will, willigt ein. Doch als er erfährt, dass Subocek zudem für den Tod seines Vaters verantwortlich ist, gibt er den Mord an dem Mafiosi in Auftrag.
Hintergrund
„Dass hier nach Jahren der Widerpart noch mal auftaucht, ist natürlich eine coole Idee. Das ist poppig, aber cool“, erklärt Charly Hübner über das Wiedersehen seiner Rolle Bukow mit Subocek. Den Ausstieg beschreibt der Schauspieler so: „Es gab natürlich verschiedene Möglichkeiten. Wenn man sich wirklich mal mit der Figur befassen will und nicht nur mit der Liebesgeschichte, die am Schluss so eine Dynamik bekommen hat, war sein Lebensweg schon immer dieses Changieren und Verschwinden, wenn’s konkret wird. So wie er als junger Mann aus Rostock von der kriminellen Szene in die Polizeiszene geriet, so ist er jetzt wieder an dem Punkt, weiterzugehen, wo auch immer das dann ist. Das ist sein Wesen. Die Variante, die wir dann letztlich gewählt haben, ist schon drastisch.“
Seine Kollegin Anneke Kim Sarnau sagt über den Abschied: „Sie bleibt zurück wie eine Gestrandete, wie eine Schiffbrüchige, die an Land gespült wird und noch mal eine neue Chance bekommt. Und ich denke, die will sie unbedingt ergreifen.“
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…
Leider hat die ARD den Journalisten die letzten 15 Minuten des Krimis nicht zur Ansicht bereitgestellt und so können wir nur erahnen, wie Charly Hübner sich von seiner Paraderolle verabschieden wird. Was sich aber in den ersten 75 Minuten anbahnt, ist eine echt spannende Zwickmühle für Bukow. Die Vermischung mit alten Protagonisten und Fällen, besonders der Auftaktfolge „Einer von uns“, ist gelungen.
Allerdings hat der vorletzte fulminante Fall „Der Tag wird kommen“ (der erste Kuss zwischen Bukow und König, die Hinrichtung von Bukows Vater) so viel Schwung gehabt, dass selbst diese letzte sehr starke Folge mit Charly Hübner von der Spannung her nicht dran anknüpfen kann. Sie ist aber dicht dran.
Endlich erleben wir Bukow und König als Paar. Was er ihr sagt („Ich war schon mal verheiratet, habe zwei Söhne großgezogen, aber das hier, das mit Dir ist das Schönste was ich mir für mein Leben noch vorstellen kann.“) und wie er sich ihr gegenüber verhält (er schenkt ihr Plastikblumen und versteht die Welt nicht, warum sie sich darüber aufregt, dass er ihre Zahnbürste benutzt), ist überraschend und gibt dem Wesen des scheidenden Kommissaren noch mal eine ganz neue Farbe. Davon hätten wir sicher gern noch mehr gesehen. Bukow schwankt zwischen Gut und Böse, richtig und falsch – so viel Zerrissenheit haben wir in dieser Figur selten erlebt. Aber wie heißt es so schön: Man soll gehen, wenn es am schönsten ist… Tschüss Bukow. Wir werden dich vermissen!