In der Weihnachtszeit hängt der Haussegen oft schief. Selbst bei „Nord Nord Mord – Sievers und die Stille Nacht“ (Montag, 20. Dezember, 20.15 Uhr im ZDF und bereits in der Mediathek) gehören Beziehungsdramen scheinbar dazu: Hinnerk Feldmann verheimlicht seiner Kollegin und Mitbewohnerin Ina Behrendsen, dass er eine Freundin hat und Carl Sievers versucht die Dame seines Herzens zum Festessen einzuladen. Dumm nur, dass diese von seinen Avancen gar nichts mitbekommt. Zum Glück sind die drei Kommissare durch einen sehr kniffligen Fall von ihrem Privatleben abgelenkt.
Darum geht’s in „Nord Nord Mord – Sievers und die Stille Nacht“
Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) soll bei einem Adventsessen die Eltern seiner neuen Freundin Freya (Lena Dörrie) kennenlernen. Doch als er bei der Familie Reuter eintrifft, hört er plötzlich einen Schuss und kann einen fliehenden Weihnachtsmann nicht mehr aufhalten. Im Haus findet er den Vater der Familie erschossen, neben seinem geöffneten Tresor vor. Freya und ihre Mutter Regina (Johanna Gastdorf) sitzen gefesselt im Keller. Alles deutet auf Raubmord hin.
Schon im Jahr zuvor waren zwei verkleidete Weihnachtsmänner, die noch immer nicht gestellt werden konnten, für 14 Einbrüche auf der Insel verantwortlich. Auch bei der Firmenfeier des Opfers wurde ein Weihnachtsmann gebucht. Ina Behrendsen (Julia Brendle) und Hinnerk Feldmann versuchen diesen ausfindig zu machen. Wie sich herausstellt, sollte der Sohn der Familie Jona Reuter (Cecil von Renner) diesen Auftrag ausführen. Doch Jona weigerte sich, im eigenen Familienbetrieb den Weihnachtsmann zu spielen. Wer den Einsatz für ihn übernommen hat, kann selbst der Chef der Weihnachtsmann-Agentur Gerald Rohr (Thomas Kügel) nicht offenlegen.
Kurzerhand bestellt das Team von Carl Sievers (Peter Heinrich Brix) alle sieben Weihnachtsmänner der Agentur aufs Präsidium. Doch welcher ist der Mörder? Tatsächlich erkennt Freya unter den verkleideten Männern den Täter. Diese Entdeckung führt zu einem weiteren Todesfall.
Hintergrund
„Nord Nord Mord – Sievers und die Stille Nacht“ wurde mitten im Corona-Lockdown im Mai 2021 auf Sylt gedreht. Oliver Wnuk sagt zu diesem Dreh: „Ganz schön viele Weihnachtsmänner für die Jahreszeit – eine absurde Situation. Ich muss zugeben, dass das innere Raum-Zeitgefühl etwas aus dem Tritt kommt, wenn man im Wintermantel in der Frühlingssonne steht und am Glühwein nippt. Normalerweise ist mir auf Sylt beim Drehen tendenziell immer zu kalt, weil wir meist zu dünn angezogen sind, diesmal war es natürlich umgekehrt.“
Die Produktion hatte alle Hände voll zu tun, Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Es wurden eigens 40 Tannenbäume aus Dänemark angeliefert. „Eine mini Schneemaschine hat mit lautem Gebläse einzelne kleine Flocken auf dem verregneten Weihnachtsmarkt verteilt“, erklärt Schauspielerin Julia Brendle. Und Peter Heinrich Brix ergänzt: „Die größten Herausforderungen hatten Kamera und Ausstattung, in dem sie grüne Bäume und Büsche aus dem Bild raushalten mussten.“
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…
Natürlich ist der Ermittler rein zufällig am Tatort… aber gut – wenn man großzügig über diese „Zufälle“ hinwegsieht, so entspinnt sich doch eine charmante und halbwegs spannende Krimihandlung, die sehr gut in die Vorweihnachtszeit passt. Vor allem die trockenen Dialoge und Reibereien zwischen den Ermittlern sorgen für amüsante Unterhaltung.
Insgesamt ist dies ein eher leichter Krimi, der durchaus packend beginnt, aber bei der Überführung der Täter nicht zu überraschen vermag.