Zum sechsten Mal ermittelt GOLDENE KAMERA-Preisträgerin von 2006 Anna Maria Mühe als Nora Weiss in „Solo für Weiss“ (Montag, 29. November, 20.15 Uhr im ZDF und bereits in der Mediathek). Diesmal soll sie, wie es der Titel der Folge besagt, „Das letzte Opfer“ sein.
Darum geht’s in „Solo für Weiss: Das letzte Opfer“
Die Abschiedsfeier von Kurt Böhnisch (Hannes Hellmann) in Kiel hält für Nora Weiss (Anna Maria Mühe) einige Überraschungen bereit: Ihr Kollege und Geliebter Jan Geissler (Peter Jordan) tritt die Nachfolge von Böhnisch an und wird somit ihr neuer Vorgesetzter. Dann spricht der scheidende Chef in seiner Abschiedsrede ausgerechnet sie an: Er setze auch nach seinem Fortgang auf ihre Unterstützung.
Minuten später nimmt Böhnisch sich vor den Augen von Weiss in der Tiefgarage des LKAs das Leben. Auf Weiss‘ Schreibtisch hat er ihr einen Schlüssel für seine Gartenlaube hinterlassen. Darin findet die LKA-Zielfahnderin Unterlagen über seine, vor zwei Jahren verschwundene, Tochter Jasmin (Eva Nürnberg). Weiss sieht sich verpflichtet, die Altenpflegerin zu finden.
Dann wird in der Nähe von Lübeck eine Frauenleiche an den Strand gespült. Die Frau wurde gefesselt, stranguliert und ins Meer geworfen. Die Beschreibung passt zu Jasmin. Doch es handelt sich um die 30-jährige Krankenpflegerin Rieke Förster (Alberta von Poelnitz), die ihre Eltern kurz zuvor als vermisst gemeldet hatten. Gemeinsam mit Simon Brandt (Jan Krauter) von der Kripo Lübeck untersucht sie den Mord. Brandt entdeckt einen ganz ähnlichen, ungeklärten Fall in Rostock, der Stadt, in der auch Jasmin zuletzt wohnte. Dort wurde Sandra Koch vor zwei Jahren ebenfalls betäubt, gefesselt und stranguliert am Strand gefunden.
Kurzerhand fährt Weiss nach Rostock und erhofft sich von der dortigen Kripo-Chefin Martina Drechsler (Inka Friedrich) Unterstützung. Doch diese mauert und verweist sie auf Dominik Kramer (Florian Lukas), der den Fall Koch behandelt hat. Kramer ist auf eigenen Wunsch aus dem Polizeidienst ausgeschieden und arbeitet inzwischen als Kranführer. Er kann Weiss zunächst auch nicht helfen. Sandra, Rieke und Jasmin glichen sich im Aussehen, Alter und hatten alle ähnliche Berufe. Nora Weiss ist überzeugt, es mit einem Serienmörder zu tun zu haben. Tatsächlich kommt sie diesem gefährlich nahe. Ohne es zu merken, schwebt Weiss, die den Opfern optisch ähnelt, selbst in höchster Lebensgefahr.
Hintergrund
Esther Bialas inszenierte nach einem Drehbuch von Mathias Klaschka. Letzter schrieb auch das Buch zu „Todesengel“, dem siebten Film der Reihe, der noch bis Mitte Dezember in Lübeck, Kiel, Hamburg und Umgebung gedreht wird. Darin ermitteln Nora Weiss und ihr neuer Kollege Ben Salawi (Camill Jammal) im Fall eines ermordeten Lübecker Psychologie-Professors. Die Regie führt Gunnar Fuß.
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…
„Solo für Weiss: Das letzte Opfer“ fährt viel Personal auf – Was aber im Falle von einigen schlechten Nebendarstellern keine Bereicherung darstellt. Zum Glück gibt es auch starke (schauspielerische) Leistungen, die vor allem zwischen Mühe und Lukas stattfinden.
Insgesamt setzt der Krimi auf viele dramatische Szenen. Beispielsweise ist ein kleines Kind beim Schusswechsel von Weiss beteiligt, Selbstmord inklusive spritzendem Blut, ein verzweifelter Vater, der einfach zum Messer greift, KO-Tropfen usw.- die Bandbreite an Nebenschauplätzen, an denen Gewalt verübt wird, ist groß. Diese wechseln sich mit den schönen, im grauen Nebel eingetauchten Ostseestränden ab. So passt das Stimmungsbild. Weiss leidet und dies wird durch diese abwechselnd ruhige und dann wieder teils überzogene Inszenierung bzw. Handlung deutlich.