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50 Jahre „Polizeiruf 110“ mit zwei neuen Kommissaren in Halle

50 Jahre „Polizeiruf 110“ mit zwei neuen Kommissaren in Halle

Kommissar Michael Lehmann (Peter Schneider) ermittelt auf einem Bahngelände., Kommissar Michael Lehmann (Peter Schneider) und Kommissar Henry Koitzsch (Peter Kurth) am Tatort., Rainer (Thomas Gerber) und Olaf Berger (Sebastian Weber) beseitigen eine Leiche.
Kommissar Michael Lehmann (Peter Schneider) ermittelt auf einem Bahngelände., Kommissar Michael Lehmann (Peter Schneider) und Kommissar Henry Koitzsch (Peter Kurth) am Tatort., Rainer (Thomas Gerber) und Olaf Berger (Sebastian Weber) beseitigen eine Leiche. Credit: Foto: © MDR/filmpool fiction/Felix Abraham
Ein mörderisch spannendes Jubiläum: Das Erste feiert 50 Jahre „Polizeiruf 110“ mit zwei neuen Ermittlern in Halle.

Dienstantritt für zwei neue TV-Kommissare: Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen der Sonntagabend-Krimireihe „Polizeiruf 110“ (Sonntag, 30. Mai, 20.15 Uhr im Ersten) feiern mit Peter Kurth (64, „Babylon Berlin“) und Peter Schneider (46, „Dark“) zwei hochkarätige deutsche Schauspieler ihren Einstand als neue Ermittler in Halle.

Darum geht’s im „Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande“

Henry Koitzsch (Kurth) und Michael Lehmann (Schneider) stehen vor einem Rätsel. Nachdem Uwe Baude (Sven Reese) vor einer Haustür erstochen wurde, ermitteln sie zahlreiche Verdächtige – aber kein Motiv für die Bluttat. Ob Prostituierte, Rentner, Trinker oder Geschäftsmann: Sie alle waren, so die Auswertung der Handyfunkzelle, zum Tatzeitpunkt in der Nähe, doch niemand will etwas gehört oder gesehen haben. Dann gibt es eine zweite Leiche.

GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…

Die Spannung entsteht in dem Fall „An der Saale hellem Strande“ nicht durch besonders spektakuläre Szenen oder durch packende Action. Es gehe, so Peter Schneider im Gespräch mit GOLDENE KAMERA, in diesem neuen „Polizeiruf 110“ vielmehr um eine nur noch selten im TV gezeigte Art von Polizeiarbeit, die sich am besten als „Zurück zu den Wurzeln“ beschreiben ließe.

Hintergrund

„Als Zuschauer bekommt man einen guten Eindruck, wie verzweifelt Ermittler sind, wenn sie überhaupt keine Spuren finden. Außerdem zeigt unser Krimi, dass Kleinkriminelle oft keine schlechten Menschen sind, sondern durch ihre Sozialisation oder aufgrund besonderer Umstände in extreme Situationen geraten.“

Die beiden Kommissare könnten kaum unterschiedlicher sein. „Meine Figur ist charakterlich spannend“, sagt Peter Kurth. „Koitzsch, der gern trinkt und raucht und Blind Dates hat, wurde durch die Wende geprägt. Ähnlich wie ich hatte auch er sich bereits mit Mitte 30 in der Gesellschaft positioniert und musste sich nach dem Mauerfall neu orientieren.“

Ganz anders Michael Lehmann, so dessen Darsteller Peter Schneider: „Er ist ein bodenständiger, empathischer Familienmensch michristlichem Hintergrund, ein ehemaliger Krankenpfleger.“

Wie funktioniert die Dynamik zwischen den beiden? Peter Kurth: „Sie treffen sich immer in dem Wollen und in dem Drang, für Gerechtigkeit zu sorgen.“ Könnte der erste Fall des neuen Ermittlerteams ebenso gut in einer anderen Stadt spielen? Kurth verneint: „Unser Krimi ist verortet in Halle, auch das macht seine Qualität aus. Denn es werden Charaktere gezeigt, wie sie nur in Halle leben, kämpfen und lieben.“ Das Debüt der beiden neuen Kommissare ist mysteriös und unterhaltsam – und endet wirklich großartig. Schade, dass das Duo aus Halle vorerst nur einmal pro Jahr ermittelt.