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Diana Amft: „Die kleinen Dinge des Lebens sind etwas Besonderes“

Diana Amft: „Die kleinen Dinge des Lebens sind etwas Besonderes“

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Diana Amft spielt seit 2018 die Rolle der Toni in der Gastronominnen-Saga aus der Eifel Credit: © ARD Degeto/Martin Rottenkolber
In zwei neuen Filmen der „Meine Mutter“-Reihe spielt Diana Amft wieder Eifelwirtin Toni. Ein Interview über Herzschmerz, den Dreh mit Uwe Ochsenknecht und ihre Leidenschaft das Schreiben.

In „Meine Mutter im Siebten Himmel“, dem 5. Teil der Gastronominnen-Saga aus der Eifel (Freitag, 5. März, 20.15 Uhr, Das Erste), läuft es für Toni (Diana Amft) nicht rund. Denn nach dem Abgang von Meisterkoch und Herzblatt Rufus steht die „Kupferkanne“ auf der Kippe. Sie muss sich dringend um einen neuen Koch kümmern – und um Mutter Heidi (Margarita Broich, hier im Interview). Denn ihr macht der junge Gärtner Ron Avancen.

In Teil 6 „Meine Mutter und plötzlich auch mein Vater“ (Freitag, 12. März, 20.15 Uhr, Das Erste) trifft Toni zufällig auf ihren Vater, gespielt von Uwe Ochsenknecht. Beide Schauspieler sind gute Freunde, deshalb war der Dreh mit ihm auch etwas ganz Besonderes, wie sie im Interview verrät.

Diana Amft im Interview

Für Toni beginnt der fünfte Teil der „Meine Mutter“-Reihe mit Liebeskummer. Warum trennen sich Rufus und Toni?

Tja, wenn man das immer alles so genau wüsste mit dem Liebes-Wirrwar und den dazugehörigen Gefühlen. Toni geht es jedenfalls gar nicht gut damit – was jetzt der genaue Grund ist, möchte ich natürlich an dieser Stelle noch nicht verraten, ich hoffe ja, dass Sie einschalten (lacht).

Ihre Mutter Heidi rät ihr gegen den Herzschmerz: „Aufstehen, durchatmen, weitermachen“. Könnte das auch Ihr Motto sein?

Ich finde, das klingt doch sehr positiv. Es ist grundsätzlich eine gute Einstellung nach vorne zu blicken und nicht aufzugeben. Das, was hinter einem liegt, kann man so oder so nicht mehr beeinflussen, aber das, was vor einem liegt. Es gibt immer mal Höhen und Tiefen und daran sollte man denken, wenn es einem mal nicht so gut geht, es werden sicher auch wieder bessere Zeiten auf einen warten.

Ein neuer Koch kommt ins Kupferkännchen und sorgt für frischen Wind. Bahnt sich da was zwischen den beiden an? Dürfen Sie was verraten?

Ich sag´ mal so, es gibt da einige Spannungen zwischen den beiden. Ob die alle liebevoll gemeint sind, da bin ich mir nicht so sicher (lacht). Aber das macht es ja ganz spannend, da dürfen sich die Zuschauer*innen ihr eigenes Bild machen.

In „Meine Mutter und plötzlich auch mein Vater“ trifft Toni auf ihren Erzeuger, gespielt von Uwe Ochsenknecht. Ist nun das Familienglück perfekt?

Im Laufe des Films wird man auch sehr viel über die Vergangenheit erfahren und wie damals alles gelaufen ist, daher würde ich mal behaupten, dass das perfekte Familienglück noch ein paar Schritte entfernt liegt. Aber es ist schon eine wirklich interessante Begegnung, die viele Spannungen mit sich bringt.

Sie kennen Uwe Ochsenknecht ja auch privat. Wie sehr haben Sie sich gefreut, als sie von seiner Besetzung erfuhren? War der Dreh etwas Besonderes?

Ich habe mich sehr gefreut. Mit Uwe zu spielen, ist immer etwas Tolles und Besonderes. Er ist ein großartiger Schauspieler und Kollege. Und klar, wenn man jemand auch neben der Arbeit sehr schätzt als Mensch und Spaß miteinander hat, ist es eine große Bereicherung.

Die Dreharbeiten von „Meine Mutter im siebten Himmel“ mussten wegen Corona unterbrochen werden. Wie haben Sie das Drehen unter Pandemie-Bedingungen erlebt? Haben Sie etwas vermisst?

Ja, natürlich waren es komplett andere Drehbedingungen. Eine große Herausforderung für alle Abteilungen. Die Produktionsfirma hat alles nur denkbar Mögliche dafür getan, dass sich alle so wohl fühlen, wie nur möglich. Die Gesundheit stand immer und überall an erster Stelle und man hat sich wirklich zu jeder Zeit gut aufgehoben gefühlt. Zudem kommt natürlich die Herausforderung für den Regisseur, gewisse Szenen umzustellen oder umzuschreiben, dass man möglichst nicht merkt, dass eine komplette Jahreszeit dazwischen liegt. Und natürlich hat man es vermisst, sich gegenseitig in die Gesichter zu sehen. Es war ein ungewohnter Anblick, dass wir alle Maske getragen haben, aber wir haben alle gemeinsam unser Bestes gegeben und uns den Umständen angepasst.

Können Sie diesem einem Jahr mit dem Virus auch etwas Positives abgewinnen?

Das ist sehr schwer zu beantworten in einer Zeit, in der vielen Menschen sehr viel Leid widerfahren ist. Vielleicht, dass einem einfach bewusst wird, dass die kleinen selbstverständlichen Dinge des Lebens eigentlich etwas sehr Besonderes sind. Ich hoffe, dass wir diese Wahrnehmung auch nicht zu schnell verlieren. Ich habe viele Menschen weinen sehen in dieser Zeit – und niemals hätte man gedacht, dass man sich mal weinend vor einer Glasscheibe gegenübersteht, weil man sich nicht umarmen darf.

Am 26.02.2021 erscheint Ihr Kinderbuch „Die kleine Spinne Widerlich – Besuch beim Doktor“. Es ist der 8. Band. Sie schreiben also sehr viel. Wie haben Sie die Leidenschaft für sich entdeckt?

Ich habe tatsächlich schon immer sehr gerne geschrieben und Geschichten erfunden. In der Schule kam mir das zugute, wenn wir Aufsätze geschrieben haben, da war mir das aber alles noch nicht so recht bewusst, dass man dies eventuell auch mal in einen Beruf umwandeln kann. Ok, es hat auch ewig gedauert. Ich habe viele Sachen angefangen zu schreiben. Romane, Drehbücher, (alles nur angefangen wohl bemerkt) aber nichts hat es bisher aus der Schublade geschafft, bis ich dann meine Leidenschaft für Kinderbücher entdeckt habe.

Ist das Schreiben für Sie ein Ausgleich zur Schauspielerei?

Es ist definitiv für mich eine wundervolle Ergänzung. Man weiß mittlerweile, dass der Beruf des Schauspielers viele unsichere Phasen beinhaltet, da haben auch die letzten Jahre viele Kollegen transparent drüber gesprochen. Und ich habe nach etwas gesucht, womit ich meine Zeit „zwischen“ den Projekten füllen kann. Da ist das Schreiben Gold wert, denn man kann es von überall aus – und das fand´ ich schon immer sehr faszinierend. Wenn man z.B. im Ausland dreht und einige Tage dazwischen frei hat, könnte man sich theoretisch einen schönen Ort suchen – sei es im Café oder irgendwo am Meer oder in den Bergen oder auch nur auf dem Zimmer – und schreiben.

Sie haben in der Pandemiezeit angefangen, Songs zu schreiben, haben Sie in einem B.Z.-Interview verraten. Arbeiten Sie daran weiter? Sind vielleicht schon Songs bereit für die Veröffentlichung?

Ups, da hab´ ich wohl zu schnell etwas ausgesprochen (lacht). Nein, das ist tatsächlich richtig, ich habe ihrem sympathischen Kollegen davon erzählt, weil es tatsächlich so war – muss aber ehrlich an dieser Stelle dazu sagen, dass es noch ein Weilchen dauern kann, bis man was hört. Dies ist auch ein längerer Prozess und leider sind auch Studio-Aufnahmen in diesen Zeiten etwas komplizierter, als es sonst vielleicht wäre. Aber es ist kein stillgelegter Prozess, fragen Sie mich also gerne in 15 Jahren wieder – Scherz – (lacht).