Gerade erst hat sich „Kommissarin Heller“ mit einem fulminanten Ende verabschiedet, da trifft es eine weitere beeindruckende Kommissarin. GOLDENE KAMERA-Preisträgerin von 2016 Maria Simon verlässt, um sich neuen Projekten zu widmen, den „Polizeiruf 110“.
In ihrer letzten Folge (Sonntag, 31. Januar, 20.15 Uhr im Ersten) als Kommissarin Olga Lenski wird sie von einer Mutter, die ihre Nerven nicht mehr im Griff hat, verprügelt und gekidnappt.
Darum geht’s im „Polizeiruf 110: Monstermutter“
Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) ist sauer: Seine Kollegin Olga Lenski (Maria Simon) hat, ohne es ihm zu verraten, bereits vor zwei Monaten gekündigt. Lediglich per Zufall ist dies nun bei seinem Chef Karol Pawlak (Robert Gonera) zur Sprache gekommen. Eigentlich soll sich Olga sogar schon in ihren Resturlaub verabschieden. Doch dann gibt es einen letzten Einsatz:
Einer Sozialarbeiterin wurde eine Schere in die Hauptschlagader gerammt. Ihr Büro im Jugendamt ist durchwühlt. Ein Augenzeuge hat eine junge Frau flüchten sehen. Die Ermittler finden schnell heraus, dass es sich bei der Täterin um die jüngst aus der Haft entlassenen Louise Bronski (Luzia Oppermann) handelt. Bronski war verurteilt worden, nachdem sie mit ihrer dreijährigen Tochter die Regiobank Oderbruch überfallen hatte.
Nun will Louise ihre Tochter zurück. Auf dem Weg zu den Pflegeeltern nimmt sie kurzerhand Olga, die sie stellen will, als Geisel.
Hintergrund
Der „Polizeiruf 110: Monstermutter“ ist für Maria Simon der 18. und gemeinsam mit Lucas Gregorowicz zehnte Fall als Brandenburger Kommissarin Olga Lenski. Die beiden sind seit 2015 ein Team. Von 2011 bis 2015 spielte sie zuvor in acht Episoden an der Seite von Horst Krause. Im Frühjahr wird Lucas Gregorowicz solo ermitteln. Im Herbst soll er dann bereits an der Seite seines neuen Kollegen, gespielt von André Kaczmarczyk, stehen.
Interview mit Maria Simon
RBB: Was werden Sie an Olga Lenski am meisten vermissen?
Maria Simon: Vieles werde ich vermissen. An erster Stelle steht das Team. Da sind Freundschaften entstanden. Gute wertvolle gemeinsame Arbeit auf Vertrauensbasis. Auch die Figur der Olga werde ich vermissen. Wir haben gemeinsam mit der Redaktion eine coole, weitsichtige, smarte, weibliche Kommissarin erschaffen und dafür bin ich sehr dankbar und auch stolz. Ich habe das Gefühl mit Olga auch etwas Sinnvolles für die Zuschauer gepflanzt zu haben. Für diese Möglichkeit bedanke ich mich am meisten bei Daria Moheb Zandi und Cooky Ziesche und natürlich auch bei meinem Spielpartner Lucas. Wir haben uns in der Arbeit sehr gut ergänzt und upgeloaded.
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil…
Diese Frau fackelt nicht lange: Sie flucht, schlägt zu, tritt, schießt und ersticht, ohne mit der Wimper zu zucken, einen Menschen. Eine Mutter so außer Kontrolle zu sehen, ist hart – vielleicht sogar zu hart.
Wie die Zuschauer wissen, steigt Olga Lenski aus. Es ist also alles möglich. Wird sie, nachdem sie brutal zusammengeschlagen wurde, auch getötet? Dies ist die eigentlich spannende Frage im „Polizeiruf“, die selbst der Presse nicht beantwortet wurde. Denn die ARD hat den Journalisten die letzten rund zehn Minuten nicht zur Ansicht zur Verfügung gestellt.
Auf jeden Fall hat Olga Lenski einen spektakulären Abschied verdient. Schließlich gehört sie zu den ausdrucksstarken und vielseitigen Ermittlerinnen im deutschen Fernsehen und wurde von Maria Simon sehr glaubwürdig dargestellt. Auch hier lässt sich die Kommissarin trotz massiver Blessuren nicht einschüchtern.
Leider bieten die ersten rund 70 Minuten des „Polizeiruf 110: Monstermutter“, abgesehen von der Brutalität, nicht viel außergewöhnliches und auch keine großen Überraschungen. Bleibt zu hoffen, dass das Ende den Fall noch herausreißt.