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„Tatort: Es lebe der König“: Boerne & Thiel ermitteln auf einer mittelalterlichen Burg

„Tatort: Es lebe der König“: Boerne & Thiel ermitteln auf einer mittelalterlichen Burg

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Eine Leiche in Ritterrüstung, das sahen selbst Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, links) , Silke Haller (ChrisTine Urspruch) und Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) noch nie auf einem Seziertisch. Credit: WDR/Thomas Kost
Wiedertäufer und Wasserleichen: In ihrem neuen „Tatort: Es lebe der König“ ermitteln Jan Josef Liefers und Axel Prahl auf einer mittelalterlichen Burg.

Eine romantische Burg mit Türmchen und Zinnen, ein spleeniger Familienclan und eine Wasserleiche in voller Rüstung. Nein, der neue Fall für Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) spielt keineswegs in England, obwohl er an Agatha Christie erinnert. Die Handlung: Der frühere „Kirmeskönig“ Manfred Radtke (Anthony Arndt) hat sein ganzes Geld in das geschichtsträchtige Anwesen „Haus Lüdecke“ investiert. Sein Ziel: Er will dort einen Treffpunkt für Mittelalterfestspiele aufbauen. Titel: „Wiedertäufer Experience“.

Doch schon bald treibt Radtke tot im Burggraben – verkleidet als Ritter. Wer hat den Unternehmer auf dem Gewissen? Zu den Verdächtigen zählen seine Gattin Farnaz (Violetta Schurawlow), sein Sohn Tobias (Marek Harloff) sowie die frühere Schlossbesitzerin Clarissa von Lüdecke (Justine Hauer).

Britisches Flair für deutschen „Tatort“

„Unser neuer Krimi“, so Axel Prahl im Interview mit HÖRZU, „ist tatsächlich ein britisch anmutendes Familiendrama – mit jeder Menge spannender Charaktere. Das Ambiente des Drehorts Schloss Hülchrath war atemberaubend, da kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus.“ Ebenfalls bemerkenswert: Weil der „Tatort: Münster“ als eine der ersten WDR-Produktionen nach dem Corona-bedingten Frühjahrs-Shutdown aufgenommen wurde, mussten plötzlich Abstandsregeln beachtet werden – und die Autoren umdenken.

So wurde das Finale, bei dem Liefers und Prahl inmitten Dutzender Komparsen ermitteln sollten, gestrichen und neu geschrieben. Jan Josef Liefers: „Ohne Corona wäre die Geschichte opulenter abgelaufen. Die Maßnahmen gegen SARS-CoV-2 sind auch bei uns nicht ohne Nebenwirkungen geblieben. Dennoch ist die Folge „Es lebe der König“ (Wiederholung am So, 5. August 2022, 20.15 Uhr im Ersten ) ein gelungener, unterhaltsamer Beitrag mitten aus der Pandemie. Und das zu einem spannenden Thema!“

Die Erstausstrahlung am 13. Dezember 2020 schauten 13,8 Millionen Zuschauer. Mit einem Marktanteil von 36,5% gehört der Film zu den erfolgreichsten Sendungen im Jahr 2020 im deutschen Fernsehen.

Extrem gruselig und extrem unterhaltsam

Redakteurin Sophie Seitz ergänzt: „Endlich konnten wir ein großes, aber bisher kaum bespieltes Kapitel Münsteraner Historie erzählen: die Wiedertäufer, die mit ihrem blutigen Regiment die Stadt belagerten und schwer dafür bezahlen mussten.“ Schon als Grundschülerin, so Seitz, habe ihr diese Geschichte einen Schauer über den Rücken gejagt. „Zumal mit den drei Käfigen an der Lambertikirche ein sichtbares Denkmal für den mittelalterlichen Umgang mit den Überresten der Täufer existiert.“ Dort nämlich wurden deren Leichen öffentlich ausgestellt. Auch der 38. Fall von Liefers und Prahl verspricht also extrem zu werden: extrem gruselig und extrem unterhaltsam.