Die achtteilige Prime-Video-Serie „Paper Girls“ (ab Freitag, 29. Juli, Prime Video) basiert auf der gleichnamigen Comicreihe. Deren Autor Brian K. Vaughan und Zeichner Cliff Chiang hatten insgesamt 30 Bände veröffentlicht, die nun auf Deutsch als Gesamtausgabe erscheinen.
Darum geht’s in „Paper Girls“
Die US-Kleinstadt Stony Stream am 1. November 1988: Die Halloween-Nacht geht gerade zu Ende, als sich Tiffany, Erin, Mac und K.J. auf ihre Fahrräder schwingen. Die vier zwölfjährigen Mädchen verteilen wie jeden Morgen Zeitungen. Doch diesmal kommt es auf ihrer Route zu einer schicksalhaften Begegnung: Die Gruppe gerät mitten hinein in einen Konflikt zweier verfeindeter Gruppen von Zeitreisenden. Für die Mädchen beginnt ein Kampf ums Überleben – und eine dramatische Reise durch die Zeit.
Hintergrund. Ein Erfolgscomic als Vorlage
Vaughan gilt als einer der größten Stars seiner Branche: Schon mit „Runaways“ und „Y: The Last Man“ hatte er Comicvorlagen für TV-Serien geliefert. Nun also widmete sich der US-Amerikaner dem Mystery-Genre, mit jugendlichen Helden in einer 80er-Jahre-Kleinstadt. Wer würde da nicht als Erstes an den Netflix- Megahit „Stranger Things“ denken? Tatsächlich hat Prime Video den Serienstart von „Paper Girls“ geschickt getimt. Die extrem erfolgreiche vierte Staffel von „Stranger Things“ ging gerade zu Ende, und Genrefans dürften derzeit auf der Suche nach Nachschub sein.
Doch „Paper Girls“ ist alles andere als ein Trittbrettfahrer: Tatsächlich erschien der erste Band des Comics bereits 2015 – und damit ein knappes Jahr vor „Stranger Things“. Letztlich haben beide – „Stranger Things“ wie „Paper Girls“ – dieselben Inspirationsquellen. Es sind die Geschichten von Stephen King und Steven Spielberg, Filme wie „E.T.“ (1982), „Die Goonies“ (1985) oder „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“ (1986). Nur stehen anders als dort bei „Paper Girls“ erfrischenderweise vier Mädchen im Fokus.
Allen Science-Fiction-Abenteuern zum Trotz: Die neue Prime-Video-Serie ist letztlich eine Coming-of-Age-Story – im wahrsten Sinne des Wortes. In „Stranger Things“ mögen sich die jugendlichen Hauptfiguren regelmäßig mit Dämonen, Geistern und Monstern herumgeschlagen. Doch die Heldinnen in „Paper Girls“ haben es mit Wesen zu tun, die noch furchteinflößender sein können: Auf ihrer Zeitreise begegnen die Zeitungsmädchen sich selbst als Erwachsenen.