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So wird die 2. Staffel von „Bridgerton“

So wird die 2. Staffel von „Bridgerton“

Szene aus "Bridgerton"., Szene aus "Bridgerton"., Szene aus "Bridgerton"., Szene aus "Bridgerton".
Szene aus "Bridgerton"., Szene aus "Bridgerton"., Szene aus "Bridgerton"., Szene aus "Bridgerton". Credit: Foto: ©Netflix
Es wird wieder romantisch: In der 2. Staffel des Überraschungshits „Bridgerton“ (ab Freitag, 25. März bei Netflix) suchen neue Hauptfiguren nach der wahren Liebe.

Es dürfte wohl kaum einen Streamingfan geben, der von dieser Serie noch nicht gehört hat: Im Dezember 2020 erschien das romantische Historiendrama „Bridgerton“ – und entwickelte sich zum Überraschungshit. Mehr als 82 Millionen Menschen sollen in den ersten 28 Tagen eingeschaltet haben, so der Konzern, in 83 Ländern standen die acht Folgen auf Platz eins der meistgesehenen Inhalte.

Damit gilt die Geschichte um die Londoner High Society zu Beginn des 19. Jahrhunderts als eine der erfolgreichsten Netflix-Produktionen, und das trotz bis dahin unbekannter Darsteller und wenig Werbung vorab. Nun kehren die beliebten Figuren für eine zweite Staffel zurück.

Auch die acht neuen Episoden basieren wieder auf der gleichnamigen Romanreihe von US-amerikanischen Bestsellerautorin Julia Quinn.

Darum geht’s in der 2. Staffel von „Bridgerton“

Im Zentrum der Bücher steht die britische Familie Bridgerton: Die verwitwete Lady Violet versucht, für jedes ihrer acht Kinder in der Londoner High Society eine passende Partie zu finden.

Wichtig: „Es soll eine Liebesheirat sein“, erklärt Schauspielerin Ruth Gemmell, die Lady Bridgerton verkörpert, im Gespräch. „Sie selbst war sehr glücklich mit ihrem verstorbenen Mann und wünscht sich das nun auch für ihren Nachwuchs.“ Jeder Roman erzählt die Geschichte eines der Bridgerton- Sprösslinge. Ein Prinzip, an dem sich die Verfilmung orientiert: Während sich in Staffel eins alles um Tochter Daphne (Phoebe Dynevor) dreht, die während der Ballsaison dem Duke von Hastings (Regé-Jean Page) verfällt, steht nun mit Anthony (Jonathan Bailey) der älteste Sohn im Mittelpunkt. „Er sagt am Ende von Staffel eins, dass er lediglich heiraten möchte, weil es seine Rolle als Familienoberhaupt erfordert – nicht aus Liebe“, sagt Gemmell. „Das kann seine Mutter nur schwer nachvollziehen.“ Doch es kommt anders, als Kate (Simone Ashley) in Anthonys Leben tritt – der Beginn einer prickelnden Beziehung.

Fans der ersten Staffel können sich freuen: Auch Phoebe Dynevor wird als Daphne zumindest in einer Nebenrolle erneut dabei sein. Einzig ihr Filmpartner Regé-Jean Page entschloss sich, nicht an den Set zurückzukehren. Seit dem enormen Erfolg der Serie ist der 34-Jährige gefragt wie nie, wird sogar als neuer James- Bond-Darsteller gehandelt, auch wenn er das dementiert.

Das Geheimnis des Erfolgs

Zarte Liebesgeschichten, opulente Kleider, authentische Figuren: Mit „Bridgerton“ hat Netflix bei den Zuschauern einen Nerv getroffen. „Wir haben zwar gehofft, dass die Produktion gut ankommen wird“, sagt Schauspieler Luke Thompson, der den zweitältesten Sohn Benedict Bridgerton spielt, im Interview.

„Aber gerechnet haben wir mit diesem Erfolg nicht. Allerdings erschien die Serie inmitten der Pandemie – und damit zu einer Zeit, in der wir uns alle wohl danach gesehnt haben, ein wenig aus dem Alltag entfliehen zu dürfen.“ Einen großen Anteil an der Popularität dürfte das Team hinter der Kamera haben. Produzentin Shonda Rhimes, die bereits Erfolgsserien wie „Grey’s Anatomy“, „How to Get Away with Murder“, „Scandal“ oder „Private Practice“ verantwortete, war mit ihrer Firma Shonda- Land maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Sie sorgte dafür, dass unter anderen die Königin und der Duke von Hastings in Staffel eins mit schwarzen Darstellern besetzt wurden. „Das Thema Diversität wurde von Beginn an als sehr wichtig erachtet“, sagt Ruth Gemmell. „Die Produktionsfirma wollte, dass die Zuschauer sich in den Rollen wiedererkennen und wir eine Vielfalt abbilden, die auch der des Publikums entspricht.“

Ein weiterer Grund für den Erfolg dürften die ebenso zahlreichen wie überraschenden Sexszenen sein. In klassischen Verfilmungen historischer Stoffe geht es meist überaus keusch zu, ein gutes Beispiel dafür sind die Jane-Austen-Adaptionen. Nicht so in „Bridgerton“, wo es viel nackte Haut und etliche erotische Momente zu sehen gibt. Damit die auch überzeugend wirken und der Dreh für die Schauspieler nicht zu unangenehm wurde, engagierte die Produktionsfirma mit Elizabeth Talbot eine sogenannte Intimitätskoordinatorin. Ihr Job: Sie bereitete jede Sexszene mit den Darstellern akribisch vor, um ihnen so vor der Kamera Sicherheit zu geben. Die Macht der Mode Aufwendig bestickte Kleider, elegante Anzüge, kunstvolle Frisuren: Dank der Arbeit der Kostümbildner machten die Darsteller auch angezogen eine gute Figur.

Unmittelbar nach dem Erscheinen der ersten Staffel begannen bereits die Vorbereitungen für die Fortsetzung. „Um die 800 Outfits sind für die zweite Staffel entstanden“, sagt Designerin Sophie Canale im Gespräch. „Bei den Kleidern ging es uns nicht darum, historisch korrekt zu sein. Deshalb konnten wir auch moderne Elemente einfließen lassen.“ Inspiration fand die Expertin unter anderem beim Anschauen zeitgeschichtlicher Gemälde – und bei Designern wie Chanel und Dolce & Gabbana. „Ich habe mir Modenschauen angesehen und daraus Dinge übernommen. Die Kostüme in ,Bridgerton‘ sind eine wilde Mischung aus unterschiedlichen Designs.“ Für jede Figur entwickelten die Kostümbildner gewisse Besonderheiten in der Kleidung, die deren Charakter widerspiegeln sollen. „Wir haben versucht, die Optik der jeweiligen Lebensphase der Figur anzupassen“, erklärt Sophie Canale. „Anthony beispielsweise befindet sich in der zweiten Staffel in einer verantwortungsvolleren Position. Dementsprechend wirkt seine Kleidung in den neuen Folgen dunkler und seriöser.“

Auch den Darstellern halfen die Kostüme, sich in die Rollen hineinzufühlen, berichtet Ruth Gemmell: „Sobald man sie anzieht, bekommt man ein Gefühl für diese Zeit.“ Eine Beobachtung, die Sophie Canale bestätigt: „Man konnte während der Anproben sofort sehen, wie sich durch die Korsetts die Haltung der Frauen verändert hat“, erinnert sie sich. „Faszinierenderweise gilt das besonders für die Handschuhe. Ab dem Moment, in dem die Darsteller sie überstreiften, waren sie komplett in ihrer Rolle.“

Großer Erfolg, große Pläne: Bereits im April 2021, noch während der Dreharbeiten der neuen Folgen, bestätigte Netflix, dass „Bridgerton“ für eine dritte und vierte Staffel auf die Bildschirme zurückkehren wird. Genauere Informationen gibt es noch nicht, aber folgt die Serie den Romanen, würde in Staffel drei Benedict Bridgerton auf die Suche nach der großen Liebe gehen. Dessen Darsteller Luke Thompson freut sich bereits, seine Figur weiter auszuloten. „Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, neue Facetten von ihm kennenzulernen“, verrät er. „Benedict hat etwas sehr Mysteriöses an sich – es wird interessant, weitere Details herauszuarbeiten.“ Wann genau es mit der Produktion von „Bridgerton“ weitergehen wird, darf Luke Thompson allerdings noch nicht verraten. „Erst mal hoffen wir, dass Staffel zwei den Fans gefällt.“