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„Landscapers“: Olivia Colman und David Thewlis als Mörder

„Landscapers“: Olivia Colman und David Thewlis als Mörder

David Thewlis in "Landscapers"., Olivia Colman und David Thewlis in "Landscapers"., Olivia Colman in "Landscapers".
David Thewlis in "Landscapers"., Olivia Colman und David Thewlis in "Landscapers"., Olivia Colman in "Landscapers". Credit: Foto: ©HBO / Sky
Die Sky Original Serie „Landscapers“ erzählt von einem wahren Verbrechen. Mit dabei Olivia Colman, die dieses Jahr erneut auf den Oscar hofft.

Eine unfassbare Geschichte, die auch noch wahr ist. „Landscapers“ (Donnerstag, 10. Februar, 22.20 Uhr, Sky Atlantic) erzählt in vier Folgen von dem mordenden Paar Edwards.

Darum geht’s in „Landscapers“

Sie sind höflich, wirken brav und reichlich bieder – doch auf ihr Konto geht ein grausames Verbrechen. Die Eheleute Susan und Christopher Edwards (Olivia Colman, David Thewlis) aus dem englischen Nottingham haben Susans Eltern umgebracht und im Garten vergraben. Um die Rentenzahlungen ihrer Opfer einstreichen zu können, ließen sie 15 Jahre lang alle Welt glauben, die beiden würden noch leben. Sie schrieben in ihrem Namen Briefe an Verwandte und Behörden. Erst als ein Behördenmitarbeiter zum 100. Geburtstag ein Gespräch mit Susans Vater führen wollte, drohte das Lügenkonstrukt aufzufliegen.

Das Ehepaar floh nach Frankreich. Weil aber ihr Geld nicht reichte, kamen sie zurück nach England und stellten sich der Polizei. Sie plädierten auf Freispruch und wurden zu mindestens 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Hintergrund

In England ging der Fall nach der Verhaftung der Edwards’ im Jahr 2013 durch die Medien. Weitere skurrile Details wurden bekannt. So gaben sie einen Großteil ihres Geldes für Hollywood-Fanartikel aus, darunter rare Filmplakate von Westernklassikern und Autogramme von Gary Cooper.

Drehbuchautor Ed Sinclair, der Ehemann von Hauptdarstellerin Olivia Colman, las davon in der Zeitung. Und er hielt einen von der Öffentlichkeit weitgehend ignorierten Umstand für besonders interessant: Susan Edwards wurde als Kind von ihrem Vater missbraucht. „Ich dachte, dass dies vielleicht der Kern der ganzen Geschichte ist“, sagt er.

Einzigartige Erzählweise

Man hätte aus alldem eine typische True- Crime-Serie machen können. Aber Sinclair und Regisseur Will Sharpe hatten anderes im Sinn. An der minutiösen Aufklärung der Tat waren sie nur am Rande interessiert. Stattdessen nahmen sie die Ereignisse als Grundlage für eine anregende Erzählung, wie es sie in dieser Form noch nie gab. Die Kombination aus britischem Humor, brillanten visuellen Ideen, surrealen Momenten, Nervenkitzel und dem Aufzeigen anrührender menschlicher Dramen ist einzigartig. Beispielsweise fliehen die Edwards’ in Fantasiewelten und sind in der Serie dann als Westernhelden zu sehen.

Großartig ist zudem der Einfall, den Zuschauern vor Augen zu führen, dass sie hier nicht die Wirklichkeit, sondern eine TV-Serie sehen. So hört man in der ersten Szene den „Action!“- Ruf des Regisseurs, zwischendurch laufen die Darsteller an der Filmcrew vorbei durch die Studios. Hauptdarstellerin Colman hebt noch einen Aspekt hervor: „Für mich ist das eine große Liebesgeschichte“, sagt sie. „Christopher hat Susan aus ihrem bedrückenden Elternhaus befreit, in dem sie so unglücklich war. Die beiden waren in all den Jahren unzertrennlich und immer füreinander da.“ Es gibt in „Landscapers“ wirklich viel zu entdecken – und nach der letzten Folge auch einiges zu diskutieren…