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Wird „Kitz“ der neue Netflix-Serien-Hit?

Wird „Kitz“ der neue Netflix-Serien-Hit?

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, , Credit: Foto: ©Netflix / Walter Wehner
Ein Luxus-Skiort, verwöhnte Teenager und ein Toter. Warum die Jugendserie „Kitz“ ein echter Volltreffer werden könnte.

Dass Geld nicht alles sei und allein nicht glücklich mache, sagen vor allem diejenigen, die zu viel davon haben – so wie die jungen Erwachsenen, die im Zentrum der Serie „Kitz“ (ab Donnerstag, 30. Dezember im Streamingangebot von Netflix) stehen. Für sie scheint das Leben ein einziger, niemals enden wollender Rausch zu sein. Ganz selbstverständlich tragen sie Designerklamotten, fahren dicke Autos und gönnen sich jeden Winter eine Auszeit vom Münchner Großstadtleben im österreichischen Nobel-Wintersportort Kitzbühel, wo weitergefeiert wird.

Darum geht’s in „Kitz“

Doch in dieser Skisaison wird alles anders: Für die neunzehnjährige Kellnerin Lisi (Sofie Eifertinger) ist die Schickeria eigentlich eine fremde Welt. Aber nachdem vergangenes Jahr ihr Bruder Joseph (Felix Mayr) unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, erschleicht sie sich Zugang zur Münchner Clique. Besonders von der Freundschaft zu Vanessa (Valerie Huber) erhofft sie sich Antworten, war jene doch die Letzte, die Joseph lebendig gesehen hat.

Hintergrund

„Vanessa wird als das komplette Gegenteil zu Lisi eingeführt“, sagt Valerie Huber im Gespräch über die von ihr gespielte Figur. „Sie ist so eine typische Influencerin, wie man sie von Instagram kennt. Ihr Leben besteht aus Partys, Reisen, Mode und oberflächlichen Bekanntschaften.“ Nichtsdestotrotz sei sie eine toughe Businessfrau, die hart dafür kämpft, gesehen zu werden: „Sie ist die Anführerin der Gruppe, ist beliebt und begehrt. Doch je mehr man sie kennenlernt, desto mehr zeigt sich, dass der schöne Schein trügt und ihre vermeintlich so perfekte Fassade zu bröckeln beginnt.“

Und auch wenn die 25 -jährige Österreicherin es genoss, für den Dreh in die Glitzer- und Glamourwelt der Vanessa einzutauchen, so ist ihr ein solcher Lebensstil und die Abhängigkeit von Followern in der Realität doch ziemlich fremd. „Ich finde es super, wenn sich Influencer für wirklich wichtige Dinge einsetzen, etwa Umwelt, Politik oder Gerechtigkeit. Aber Influencer*innen, die eine Vorbildfunktion gegenüber Hunderttausenden junger Mädchen haben und dann eine Welt verherrlichen, in der es normal ist, sich unters Messer zu legen, und Konsum das einzig Wahre ist, halte ich für eine sehr problematische Entwicklung.“

Genau dieses Jetset-Leben nimmt „Kitz“ unter die Lupe und beleuchtet die dahinterliegenden Abgründe. „Wir alle kennen doch Menschen, denen die teure Handtasche oder die Flasche Champagner anscheinend wichtiger ist als eine authentische, wahre Freundschaft. Es geht vielen um Status und ein Leben in Extremen“, sagt Valerie Huber. Und auch wenn es kein reales Vorbild für die sechsteilige Serie gebe, so habe der in München geborene Showrunner und Headautor Nikolaus Schulz-Dornburg („4 Blocks“, „Biohackers“) durchaus einzelne Personen in seinem Bekanntenkreis gehabt, die genau diesem Klischee entspre ­chen würden.

Reich und schön in den Alpen

Gedreht wurde „Kitz“ sowohl direkt in Kitzbühel als auch im bayerischen Berchtesgaden. Eine Zeit, die Valerie Huber rückblickend als den schönsten Winter ihres Lebens bezeichnet. „Wir hatten viereinhalb Monate einen Winter, wie man ihn nur selten erlebt. Teilweise haben wir draußen bei minus zwanzig Grad gefilmt, während ich nur ein Abendkleid anhatte. Das war hart, aber angesichts der luxuriösen Chalets, die uns auch als Schauplatz dienten, kann man so ein paar Minuten in der Kälte schon mal aushalten.“

Auf der Piste durfte sich Huber dafür richtig austoben: Während ihre Co-Darsteller aus versicherungstechnischen Gründen gedoubelt werden mussten, durfte die ausgebildete Skilehrerin bei den Dreharbeiten selbst auf die Bretter. Bei der Antwort auf die Frage, wie sie den Stil der Serie beschreiben würde, muss Valerie Huber nicht lang überlegen: „Alles ist sehr glossy und glamourös, was eigentlich eher an ein amerikanisches Format erinnert. Die High-Society -Welt weckt Erinnerungen an Produktionen wie ,Gossip Girl‘. Dennoch verleiht die Mystery- und Thriller -Komponente der Serie ihren ganz eigenen Charme.“