Der Killer, der Killer killt, ist zurück! Als einer der ersten Antihelden der TV-Seriengeschichte hielt Dexter Morgan ab 2006 seine Zuschauer in Atem. Über acht Staffeln und 96 Episoden wurde erzählt, wie der Gerichtsmediziner der Polizei in Miami im Verborgenen jene Verbrecher tötet, die vor dem Gesetz davongekommen waren. Als Jäger und Gejagter in einer Person riskierte er, jeden Moment gefasst zu werden. Das Finale der Serie im Jahr 2013 ließ die Fans jedoch unbefriedigt und ohne ein Gefühl des Abschlusses zurück. Das soll sich jetzt mit dem zehnteiligen Special Event „Dexter: New Blood“ (ab Montag, 22. November, Sky Atlanti c und Sky Ticket) ändern.
„Auch bei uns im Team hatte sich Unzufriedenheit über das Ende breitgemacht und uns motiviert, zurückzukehren und ein bisschen klarer und substanzieller zu erzählen, was mit dem Kerl passiert ist. Ich denke, das haben wir hinbekommen!“, sagt Dexter-Darsteller Michael C. Hall im Gespräch. „Wir hatten regelmäßig über eine Fortsetzung nachgedacht, bis zu konkreten Drehbuch-Ansätzen. Aber es fühlte sich nie so an, als ob der Zeitpunkt richtig oder die Geschichte es wert wäre, erzählt zu werden.“
Bis jetzt. „New Blood“ setzt zehn Jahre nach den Ereignissen der Originalserie ein.
Darum geht’s in „Dexter: New Blood“
In der fiktiven Stadt Iron Lake im Norden des Bundesstaats New York hat sich Dexter unter dem Namen Jim Lindsay (eine Anspielung auf Jeff Lindsay, den Autor der Romanvorlage) eine neue Existenz aufgebaut: Er arbeitet als Verkäufer für Jagdbedarf bei „Fred’s Fish & Game“, ist mit der Polizistin Angela (Julia Jones) zusammen und führt ein beschauliches Leben. Diese Ruhe wird gestört, als er Matt (Steve Robertson) kennenlernt, den nervtötenden Sohn eines örtlichen Geschäftsmanns: Auf einmal erwacht Dexters lange schlummernder Drang zu töten (auch bekannt als sein „dunkler Begleiter“) aus dem psychischen Winterschlaf.
Hintergrund
„Einerseits war es schwierig, mir vorzustellen, nach all der Zeit zu einer Figur zurückzukehren, als ob sie da draußen gelebt hätte und plötzlich die Kameras wieder eingeschaltet würden“, sagt Hall. „Aber als es darauf ankam, war die Figur immer noch da, Dexter fühlte sich nicht wie ein Fremder an.“ Ihm sei es wichtig gewesen, keine Geschichte zu erzählen, die sich auf ein Nostalgiegefühl verlässt. „Sondern dass wir Dexter und die Serie an einen neuen Ort versetzen und die unvermeidliche Entwicklungen würdigen, die sich in all der Zeit ereignet haben“, so Michael C. Hall.
Was er meint, wird an Dexters Sohn Harrison besonders deutlich, der die letzten Jahre in Pflegefamilien verbrachte und plötzlich in Iron Lake auftaucht. Hat Dexter etwa seinen Trieb zu töten an Harrison vererbt?
Rückkehr alter Bekannter
Auch Dexters eigentlich schon tote Schwester Deb (Jennifer Carpenter) kehrt zurück. Sie verkörpert diesmal Dexters inneren Konflikt, so wie ihm in der Originalserie sein verstorbener Vater (James Remar) ins Gewissen redete. „Es hat wirklich Spaß gemacht, diese Szenen zu drehen“, sagt Hall. „Wie man sich vorstellen kann, wird Dexters Imagination von Deb immer dynamischer und unberechenbarer.“ Auch Dexters Ex-Widersacher Trinity-Killer kehrt zurück sowie eine noch geheime, altbekannte Figur der Polizei in Miami. Um herauszufinden, um wen es sich handelt, bleibt nichts anderes übrig, als Dexters dunklen Pfaden in den kühlen US-Norden zu folgen.