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„Sweet Tooth“: Das Tier in mir

„Sweet Tooth“: Das Tier in mir

, Szene aus "Sweet Tooth"., Dania Ramirez in "Sweet Tooth".,
, Szene aus "Sweet Tooth"., Dania Ramirez in "Sweet Tooth"., Credit: Foto: ©Netflix
Kleiner Junge, große Abenteuer: Was die Adaption des Comics „Sweet Tooth“ als achtteilige Netflix-Serie so genial macht.

Amerika, irgendwann in der Zukunft: Aus heiterem Himmel bricht eine tödliche Seuche namens „H5G9“ aus. Und als wäre das Massensterben nicht schlimm genug, werden auch noch ausschließlich Babys geboren, die halb Tier und halb Mensch sind. Doch was war zuerst da – die Krankheit oder die Hybridkinder? Und: Haben die immunen Hybriden etwa die Seuche über die Welt gebracht?

Es sind derlei ungelöste Rätsel, die die Menschheit in der spannenden neuen Netflix-Serie „Sweet Tooth“ (ab Freitag, 4. Juni im Streamingangebot von Netflix) in Freunde und Feinde der Mutanten spalten. Die Story basiert auf den Comics von Jeff Lemire.

Darum geht’s in „Sweet Tooth“

Zehn Jahre nach dem Ausbruch der Seuche lebt Tierkind Gus (Christian Convery) – halb Mensch, halb Hirsch und tierisch scharf auf Süßigkeiten – in den Tiefen des Yellowstone-Nationalparks. Anders als andere Mutanten kann er sowohl mit Menschen als auch mit Tieren kommunizieren, obendrein besitzt er einige übersinnliche Fähigkeiten.

Nicht ahnend, dass die letzten überlebenden Menschen Hybriden wie ihn auf Befehl des sadistischen Machthabers General Abbot (Neil Sandilands) einfangen, macht er sich auf die Suche nach seiner – wie er vermutet – in Colorado lebenden Mutter. Gemeinsam mit dem Ex-Footballspieler Tommy Jepperd (Nonso Anozie), kurz Jep genannt, trifft Gus auf Helfer wie die auf einem verlassenen Jahrmarkt angesiedelte „Animal Army“. Aber können ihn diese als Tiere verkleideten Menschen, die allesamt Greta Thunbergs Jünger sein könnten, vor General Abbots Forschern schützen? Die sind scharf auf seine Stammzellen, weil sie sich davon ein Gegenmittel gegen das Virus versprechen.

Hintergrund

„Als wir 2016 die Adaption der Comics planten, hätten wir nie im Leben gedacht, dass es tatsächlich eine Pandemie geben würde, wie sie darin beschrieben wird“, verrät Co-Showrunner Jim Mickle. „Doch im März 2020, als wir gerade seit zwei Monaten an den Drehbüchern schrieben, brach plötzlich das Coronavirus über uns herein – und wir hatten das Gefühl, als würde uns die Fiktion der Comics einholen.“

GOLDENE KAMERA Streaming-Tipp, weil…

„Sweet Tooth“ ist eine bewegende Parabel über Vorurteile, die menschliche Angst vor dem Fremden und die daraus resultierende Verfolgung und Diskriminierung von Minderheiten. Zudem plädiert Produzent Robert Downey jr. („Avengers: Endgame“), dessen 2019 gegründete Organisation „Footprint Coalition“ für Umwelt- und Klimaschutz eintritt, mit der Serie für ein Ende der Ausbeutung der Natur durch den „Parasiten Mensch“. Eine grandiose Comicverfilmung mit Botschaft!