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Pulsadern aufgeschnitten: Adele Neuhausers erster Suizidversuch war mit 10 Jahren

Pulsadern aufgeschnitten: Adele Neuhausers erster Suizidversuch war mit 10 Jahren

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Adele Neuhauser spricht offen über ihre schwere Kindheit. Sie will anderen Mut machen. Credit: Tristar Media/Getty Images
Adele Neuhauser ist ein absoluter Sonnenschein. Doch das war nicht immer so. In der Talkshow „3nach9“ sprach sie über die Depressionen in ihrer Kindheit.

Wenn man Adele Neuhauser (63) heute sieht, glaubt man kaum, dass hinter der „Tatort„-Kommissarin eine schwere Kindheit liegt. Mit 10 Jahren wollte sie sich das erste Mal das Leben nehmen, dies erzählte sie bereits 2013 in einem Interview mit „Bild“, jetzt sprach sie noch einmal in der Talkshow „3nach9“ (hier in der Mediathek streamen) über den Vorfall damals. Innerhalb von elf Jahren versuchte sie sich sechsmal das Leben zu nehmen. Weshalb sie heute so offen darüber sprechen kann? Sie will das Thema enttabuisieren.

Adele Neuhauser litt als junges Mädchen an Depressionen

Depressionen in der Jugend trieben sie damals zu dem drastischen Schritt. Als Kind veränderte sich ihr Leben in einem Tempo, dem sie nicht standhalten konnte. Mit vier Jahren zog die Familie von Griechenland nach Wien. „Ich habe Athen so geliebt und schrecklich vermisst“, beschrieb sie damals. Dann kam die Trennung der Eltern, auch der Traum vom Leben als Ballerina endete jäh, als sie eine schwere Verletzung erlitt. „Ich hatte schon in frühester Kindheit eine ungeheure Traurigkeit in mir“, so Adele Neuhauser. „Diesen Mut, den man braucht, um Hand an sich zu legen, sollte man nutzen, um darüber zu sprechen, um Hilfe zu bitten. Hätte ich das getan, hätte ich einige Versuche gelassen. Dann hätte ich auch nicht so lange gebraucht, um aus diesem wirklich bedrückenden Loch herauszukommen. Auf der anderen Seite habe ich darüber gesprochen, um zu zeigen, dass man herauskommen kann. Es ist keine Schande, dass man in so einer verzweifelten Situation mal war.“ Sie selbst ist sich dessen bewusst, wie jung sie war, als sie erstmals versuchte ihr Leben zu beenden. „Ich finde wir tabuisieren diese seelischen Abgründe noch immer so sehr. Wir sind in einer Gesellschaft, in der alles funktioniert, jeder sieht toll aus, jeder verdient viel Geld, will immer mehr. Wir sehen ja, wohin uns das führt. Wir sollten lieber über unsere Ängste und Sorgen sprechen, uns gegenseitig stützten und helfen, dann würde die Gesellschaft auch besser aussehen.“

Omaglück für „Bibi Fellner“

Heute sitzt eine gutgelaunte „Tatort“-Kommissarin in einer Talksendung, die man nicht missen möchte. Ihr strahlendes Lachen führt Giovanni di Lorenzo (63) auf den Fakt zurück, dass sie gerade zum zweiten Mal Oma wurde. Adele Neuhausers Sohn Julian (35) wurde gerade zum zweiten Mal Papa. Sohnemann Bela erblickte Mitte September das Licht der Welt, Tochter Anouk ist bereits vier Jahre alt. Harald Krassnitzer (62), der „Tatort“-Kollege von Adele Neuhauser, beschreibt seine Kollegin und die Zeit der Vorfreude auf den Enkel so: „Es ist eine schöne Spannung. Sie ist so voller Freude und wer Adele kennt, der weiß, welcher Vulkan dann losgeht, wenn das eigentliche Ereignis losgeht, wenn im Vorfeld dieses Eruptionsfeld so dicht wird. Wenn man hofft, dass sie das übersteht, wenn es losgeht und dann kommt diese – das habe ich selten bei Menschen erlebt – diese ursprünglichste Form der Freude bei ihr heraus.“ Der Schauspielerin kommen bei diesen Worten Tränen. Doch sie hat auch nur warme Worte für ihren Kollegen, mit dem sie seit 2011 für den österreichischen „Tatort“ vor der Kamera steht: „Harry spürt sofort, wenn irgendwas nicht passt. Er hat einen unglaublichen Sensor. Nicht nur für mich. Er ist ein unglaublicher Mensch. Er spürt alles, er ist ein sehr aufmerksamer, sehr herzlicher, sehr liebevoller Mensch.“

Der neue „Tatort“ mit Bibi Fellner und Moritz Eisner kommt am 2. Oktober um 20.15 Uhr im Ersten. Wenn Sie wissen wollen, welchen Fall die beiden diesmal in Wien aufklären, dann klicken Sie hier.

Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111