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Isabell Horn über ihre Depression: „War ein komplett anderer Mensch“

Isabell Horn über ihre Depression: „War ein komplett anderer Mensch“

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Isabell Horn spricht offen über ihre Depression. Credit: Gisela Schober/Getty Images for Marcel Ostertag
Isabell Horn ist mit „Bettys Diagnose“ erfolgreich, glücklich liiert und hat zwei Kinder. Doch ihre Depression überschattet ihr Glück immer wieder.

Isabell Horn (38) wurde als Pia Koch in der Daily Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bekannt. Von 2009 bis 2015 (mit einer kurzen Unterbrechung) spielte sie in der RTL-Serie. Seit 2020 ist sie in „Bettys Diagnose“ (immer freitags um 19.25 Uhr im ZDF) in der Aachener Karlsklinik zu sehen. Auch privat hat die gebürtige Bielefelderin ihr Glück gefunden. Mit Partner Jens Ackermann (37) ist sie seit acht Jahren zusammen, ihre Kinder Ella (5) und Fritz (3) sind ihr ganzer Stolz. Von außen betrachtet erscheint alles perfekt, doch im Leben der 38-Jährigen gab es mehrere dunkle Phasen. In „Bunte“ spricht sie offen über ihre Depression und wie sie gelernt hat, damit zu leben.

Isabell Horn: Müdigkeit und extreme Unruhe waren Anzeichen der Depression

Angefangen habe es im Jahr 2013, als gerade eine Trennung hinter ihr gelegen habe und sie bei „GZSZ“ gekündigt worden sei. „Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Es äußerte sich in Müdigkeit, Antriebslosigkeit, zugleich aber auch einer extremen Unruhe“, erzählt sie dem Magazin. „Ich lag zwar den ganzen Tag im Bett, aber konnte nicht schlafen. Ich habe alles nur noch negativ gesehen und war ein komplett anderer Mensch.“ Sie sei dann zu einer Therapeutin gegangen. Nach einigen Wochen sei es ihr besser gegangen und sie sei wieder in der Lage gewesen, ihren Alltag zu bewältigen.

Doch die Depression kam zurück – nach der Geburt ihrer Tochter 2017. „Obwohl Ella ein Wunschkind war, bin ich nach der Geburt in ein tiefes Loch gefallen. Damit habe ich nicht gerechnet“, erinnert sich die Schauspielerin im Gespräch. Alles sei ihr zu viel gewesen, sie habe sich als schlechte Mutter gefühlt. „Ich war komplett hilflos. Als ich nicht aufhören konnte zu weinen, hat meine Hebamme mir geraten, Hilfe zu suchen.“ Mithilfe einer weiteren Therapie habe sie sich zurückgekämpft.

Isabell Horn: „Ich darf scheitern und wieder aufstehen“

Im Corona-Winter 2020/21 habe sie sich wieder schlecht gefühlt, die unsichere Lage, zwei Kinder mussten betreut werden, die Depression kam zurück. „Ich konnte weder aufstehen noch mich waschen. Jens war hilflos und es war schlimm für ihn, mich so leiden zu sehen.“ Inzwischen gehe es der Wahl-Berlinerin wieder gut und sie könne ihre Verhaltensmuster nun auch besser erkennen. Das Wichtigste, was sie gelernt habe, ist die Tatsache, dass sie nicht alles allein schaffen muss. „Ich darf scheitern und wieder aufstehen. Es muss nicht immer alles perfekt sein – und ich darf Hilfe annehmen.“ Um mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen und anderen Menschen Mut zu machen, hat sie ihre Erfahrungen in einem Buch aufgeschrieben. „Bleibt das jetzt so? Die Depression, mein unperfektes Leben und ich“ erscheint am 21. September.