Alex Zverev (25) musste gerade eine dreimonatige Zwangspause vom Tennissport überstehen. Im Juni hatte er sich bei den French Open drei Bänder im Fuß gerissen, in Wimbledon und bei den US Open war er zum Zuschauen verdammt. Auch sein geplantes Comeback beim Davis Cup in Hamburg in dieser Woche musste er kurzfristig absagen. Bei seinem intensiven Aufbautraining habe er sich ein Knochenödem im Fuß zugezogen, sagte der 25-Jährige, der seit Herbst 2021 mit Sophia Thomalla (32) liiert ist. Die Heilung sei „nicht eine Frage von Tagen, sondern Wochen und Monaten“. Sein Fuß ist aber nicht das einzige, was den gebürtigen Hamburger umtreibt. Vor wenigen Wochen machte er öffentlich, an Diabetes Typ 1 erkrankt zu sein. In der „NDR Talk Show“ spricht er über die Krankheit und erklärt, warum er sie viele Jahre lang geheim gehalten hat.
Alex Zverev: „Ich wurde in der Schule gehänselt“
Zverev erhielt die Diagnose bereits im Alter von vier Jahren. Doch erst im August dieses Jahres sprach er zum ersten Mal darüber. „Ich habe mich in meinen jungen Jahren extrem unwohl gefühlt. Ich wurde in der Schule gehänselt wegen meiner Diabetes“, sagt der 25-Jährige in der Gesprächsrunde. Seine Geräte seien kaputt gemacht worden, sein Insulin weggeworfen, „so dass ich den ganzen Tag nichts essen konnte“. „Das war keine so schöne Zeit für mich. In meiner jungen Karriere habe ich das dann immer versucht zu verstecken, habe es nie medial öffentlich gemacht. Ich habe mich nie wohl gefühlt, darüber zu sprechen“, erklärt er die Entscheidung, die Krankheit für sich zu behalten. Er habe auch nicht gewollt, dass man sagt, er habe dadurch eine Ausrede, wenn er ein Match verliert.
Alex Zverev: Stiftung soll Kinder mit Diabetes unterstützen
Früher sei ihm immer gesagt worden, dass er im Leistungssport mit Diabetes keine Chance haben würde. Nun wolle er allen zeigen, dass man mit Diabetes alles schaffen kann. „Das einzige Limit ist das, was du dir selber setzt“, sagt er im NDR. Mit seiner Stiftung, der „Alexander Zverev Foundation“, wolle er nun dabei unterstützen, Medikamente und Geräte für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen, speziell in Ländern, in denen es keine gute medizinische Versorgung gebe.
Manchmal müsse der Tennis-Olympiasieger von 2021 auch während eines Matches Insulin spritzen, habe das aber immer in der Umkleide gemacht, weil „ich mich dafür geschämt habe“. Das liege nun hinter ihm. „Der Körper macht nicht immer mit, man muss sein Leben so einstellen, dass er es mitmacht. Mit einem gesunden Leben kannst du das schaffen.“