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Leni Adams: Ihre Mutter starb als sie noch ein Teenager war

Leni Adams: Ihre Mutter starb als sie noch ein Teenager war

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In einem Viktorianischen Haus, ohne jeglichen neuzeitlichen Komfort, soll Mia Barlow (Leni Adams) die Sammlung eines Missionars dokumentieren und daraus ein Ausstellungskonzept entwickeln. Credit: ZDF / Jon Ailes
Leni Adams spielt im neuen Rosamunde-Pilcher-Film eine junge Frau, die früh ihre Eltern verlor. Auch im echten Leben musste sie sich früh von ihrer Mutter verabschieden.

Mit 37 Jahren hat Schauspielerin Leni Adams alles erreicht, was sie immer wollte – und noch mehr. Dabei war ihr Leben nicht so geradlinig vorgezeichnet, wie sie es sich sicherlich gewünscht hätte. Am Sonntag (11. September) ist sie im ZDF als Mia Barlow in „Rosamunde Pilcher: Liebe und andere Schätze“ zu sehen. Im Interview mit dem Magazin „Bunte“ spricht die Schauspielerin nun über ihren Werdegang und den frühen Verlust ihrer Mutter – etwas, das sie mit ihrer Rolle gemeinsam hat.

Leni Adams‘ Mutter starb plötzlich

„Ich war 17, die wichtigste Zeit, um deine Mutter bei dir zu haben. Sie war so liebevoll, hat für alle Kuchen gebacken und sich um kranke Nachbarn gekümmert. Und völlig unerwartet war sie einfach weg. Es war keine lange Krankheit, es war ganz plötzlich“, erklärt Leni Adams, die ursprünglich aus Reutlingen stammt. Ihre Mutter war ihre wichtigste Vertraute. „Mein Kopf und mein Körper waren taub, mein Herz wie ausgeschaltet. Ich wusste nicht, wie mein Leben weitergeht. Meine Schwester und mein Vater waren stark, versuchten, mich aufzufangen. Meine Schwester war damals 19, ohne sie hätte ich das nicht geschafft. Sie gab mir den größten Halt und ist bis heute mein Fels in der Brandung“, beschreibt sie die Zeit vor 20 Jahren. Sie machte ihr Abitur und zog dann erst einmal nach Los Angeles, „das brauchte ich als Rettungsanker“.

Der Jakobsweg half Leni Adams bei der Entscheidung

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland studierte Leni Adams PR und Kommunikationsmanagement, als sie 2010 von dem chinesischen Regisseur Scud entdeckt wurde. Karriere in der PR oder Schauspielerei. Sie stand plötzlich vor einer wichtigen Entscheidung. „Um mir klar zu werden, ging ich den Jakobsweg. Das hat mir nicht nur diese Entscheidung erleichtert, sondern auch geholfen, den Tod meiner Mutter besser zu verarbeiten. Lange kam bei jedem Verlust das Gefühl von damals wieder hoch. Deswegen waren Trennungen für mich besonders schwer.“ Eine Therapie half ihr bei der Trauerverarbeitung. Sie wollte ihren Traum leben, zog nach Paris, besuchte eine Schauspielschule. 2017 starb dann auch noch Leni Adams‘ Vater an einer sehr seltenen Krankheit. „Wir hatten große Hoffnung, dass er es schafft. Er hatte ein gutes Medikament bekommen, die OP war geplant. Doch dann sagte ihm der Arzt, dass sie leider nichts mehr für ihn tun können. Sie sagten den OP-Termin ab.“

Endlich angekommen!

Als Leni gemeinsam mit ihrer Schwester das Elternhaus ausräumte, suchte sie sich einige Herzstücke aus: ein Sofa, eine Standuhr, die Trompete ihres Vaters. „Ich habe lange gebraucht, bis ich wieder eine Heimat gefunden habe, bin anfangs von Wohnung zu Wohnung getingelt. In der ersten Corona-Woche bin ich in Köln in ein wunderschönes Haus mit Garten gezogen und fühle mich das erste Mal wieder zu Hause.“