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Brigitte Zeh über ihre Trauerarbeit: „Begleitet uns alle ein Leben lang“

Brigitte Zeh über ihre Trauerarbeit: „Begleitet uns alle ein Leben lang“

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Brigitte Zeh spielt im ZDF-Film "Lehrer kann jeder!" eine Pädagogin. Credit: Gerald Matzka/Getty Images
Brigitte Zeh ist neben Christoph Maria Herbst in „Lehrer kann jeder!“ zu sehen. Im Interview spricht sie über den Film und die Trauer, die sie nun schon seit zehn Jahren begleitet.

In „Lehrer kann jeder!“ (Donnerstag, 8. September um 20.15 Uhr im ZDF oder bereits vorab in der Mediathek) spielen Brigitte Zeh (47) und Christoph Maria Herbst (56) ein Ex-Ehepaar, das sich plötzlich im Lehrerkollegium einer Schule wieder gegenübersteht. Während Zeh eine passionierte Pädagogin spielt, stellt Herbst einen genialen Mathematiker dar, der vom Unterrichten nur wenig Ahnung hat. „Die besten Komödien haben auch einen ernsten Hintergrund. Es ist eine Komödie, aber es geht auch um was“, sagt die 47-Jährige in der ZDF-Sendung „Volle Kanne“ über den Film. Zeh und ihr Filmpartner spielen in dem Film Lehrer, die sie sich auch für ihre Kinder wünschen würde. „Die beiden Figuren lieben ihre Schüler und Christoph Maria Herbst entdeckt erst, dass er ein Lehrerherz hat.“

Brigitte Zeh verlor vor zehn Jahren ihren Lebensgefährten

Die gebürtige Schwäbin lebt inzwischen mit ihren Kindern – Tochter Alva ist 16, Sohn Zacharias zehn Jahre alt – in Berlin. Dort setzt sich die Schauspielerin unter anderem für das Projekt Trauerzeit ein, bei dem Kinder in ihrer Trauerarbeit unterstützt werden. Ihre Familie musste vor zehn Jahren selbst einen schlimmen Schicksalsschlag durchleben. Als Zehs Tochter fünf Jahre alt und sie gerade mit ihrem Sohn schwanger war, starb ihr Lebensgefährte ganz plötzlich im Alter von 37 Jahren an einem Herzinfarkt. „Man sagt, dass Kinder wie in Pfützen trauern, sie sind da drin und dann hüpfen sie wieder raus und spielen. Für uns Erwachsene ist das eher wie ein Ozean. Alva war in einem Alter, in dem sie das noch nicht ganz ermessen konnte, das war ganz gut“, sagt Zeh in der Sendung. „Es ist etwas, was uns alle ein Leben lang begleitet, das hört nie auf.“

Brigitte Zeh: Eine Leih-Oma war ihre große Stütze

Im vergangenen Jahr sagte sie zur „Bild“ auf die Frage, wie sie den tragischen Verlust verkraftet habe: „Wie alle Frauen das schaffen, wenn es keine Alternative gibt. In meinem Fall musste ich mich um zwei Kinder kümmern – und das war natürlich auch ein Geschenk. Das Leben war dann irgendwie stärker als die Trauer, es hat dann einfach übernommen.“ Ihre Familie habe sie natürlich unterstützt, aber besonders habe ihr Bärbel, ihre Leih-Oma, geholfen. In Berlin gibt es einen Großelterndienst, der vor allem alleinerziehende Eltern unterstützt. „So saß plötzlich die wunderbare Bärbel vor mir! Es war Liebe auf dem ersten Blick! Bärbel hat gesagt: ‚Ich möchte gebraucht werden!‘ Ich habe dann gesagt: ‚Dann bist du hier richtig! Ich brauche jemanden, sonst schaffe ich es nicht!'“