Veröffentlicht inNews

Doris Dörrie: Was ihr beim „Freibad“-Dreh besonders wichtig war

Doris Dörrie: Was ihr beim „Freibad“-Dreh besonders wichtig war

Doris Dörrie.jpg
Doris Dörrie dreht seit über 40 Jahren Filme. Credit: Franziska Krug/Getty Images
„Freibad“, der neue Film von Doris Dörrie, läuft in den Kinos. Die Regisseurin erklärt, wie sie auf die Geschichte aufmerksam wurde.

Seit dem 1. September läuft „Freibad“ in den deutschen Kinos. Der neue Film von Doris Dörrie (67) dreht sich um die Streitereien einer Gruppe von Badegästen in einem Freibad, zu dem ausschließlich Frauen Zutritt haben. Es geht um kleinere Auseinandersetzungen bis hin zu den Themen Diskriminierung und Rassismus. In der Talkshow „3nach9“ spricht die Regisseurin über ihre Idee zum Film und erklärt, worum es ihr geht.

Doris Dörrie geht regelmäßig ins Freibad

Doris Dörrie gehe selbst jeden Tag, wenn das Wetter es mitmacht, in ein Münchner Freibad, das nur fünf Minuten von ihrem Zuhause entfernt ist. Schon in ihrer Geburtsstadt Hannover sei sie regelmäßig ins Freibad gegangen. Als sie dann von einem Frauenfreibad in Freiburg, das einzige dieser Art in Deutschland, hörte, sei die Idee zu dem Film entstanden. Die Besucherinnen des Freiburger „Lorettobads“ seien in einen Streit geraten, darüber, wie man zu baden hat, „und diese Konflikte ließen sich auch nicht mehr befrieden“, erzählt die Regisseurin. „Daran kann ich vielleicht möglichst lustig zeigen, was uns im Moment gesellschaftlich umtreibt und was weibliche Identität bedeutet.“ Der Witz an ihrem Film bestehe darin zu zeigen, „dass die, die sich selbst für so tolerant halten, ganz anders erwischt werden an ihren eigenen Vorurteilen. Jede Gruppe für sich hat dann doch massive Vorurteile“, sagt sie in der Talkshow von „Radio Bremen“.

Doris Dörrie: Selbstironie als wichtiger Bestandteil

„Da geht es um Frauen, die von sich glauben, dass sie alles begriffen haben, dass sie sehr tolerant sind. Und da geht es mir darum, dass sie auch dann in Fettnäpfchen treten und ihre eigenen Vorurteile pflegen, wenn sie von sich selbst glauben, wahnsinnig tolerant zu sein“, erklärt die 67-Jährige weiter. Das möglichst lustig, mit einer gewissen Selbstironie zu erzählen, sei ihr wichtig gewesen.

Dörrie wurde spätestens mit der Komödie „Männer“ in Deutschland bekannt. Das war im Jahr 1985. Seitdem zählt sie zu den erfolgreichsten Regisseurinnen des Landes, ist Professorin an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und inszeniert auch Opern. Privat ist die gebürtige Hannoveranerin seit 1999 mit dem Filmproduzenten Martin Moszkowicz (64) liiert. Von 1988 bis zu dessen Tod im Jahr 1996 war sie mit dem Kameramann Helge Weindler verheiratet. Er starb mit 48 Jahren an einer Hirnhautentzündung. Mit ihm bekam sie Tochter Clara (32).