Jutta Speidel (68) stand bereits im zarten Alter von 15 Jahren vor der Kamera. Doch das war nicht einmal ihre erste Einnahmequelle. In der Talkshow „Riverboat“ spricht sie über ihre Kindheit und erklärt, was ihr immer ganz besonders wichtig war: Unabhängigkeit.
Seit über 50 Jahren ist Speidel eine feste Größe in der deutschen TV-Landschaft. Dank ihrer zahlreichen Engagements war sie eines nie: abhängig von einem Mann oder irgendjemandem sonst. Das sei ihr schon als Kind wichtig gewesen, betont die Schauspielerin in der Talkshow. „Ich habe immer schon ein autarkes Leben auch als Kind geführt. Ich war immer sehr mit mir und meiner Welt beschäftigt. Ich war hundsmiserabel in der Schule, weil mich das nicht wahnsinnig interessiert hat.“ Ihr Vater war Patentanwalt, die Mutter dessen Sekretärin, die Eltern also sehr beschäftigt.
Jutta Speidel: „Bereits mit zwölf Jahren habe ich mein eigenes Geld verdient“
Noch in ihrer Kindheit erschloss die Münchnerin erste Einnahmequellen für sich. „Bereits mit zwölf Jahren habe ich mein eigenes Geld verdient.“ Sie habe Marionetten selbst genäht und mit Bucheckern gefüllt und dann auf der Straße verkauft. Pro Marionette habe sie 20 DM genommen. „Manchmal bin ich mit 100 DM nach Hause gegangen. Ich konnte immer schon ganz gut mit Geld umgehen und mir war immer klar, ich werde immer mein eigenes Geld verdienen und nicht abhängig sein von irgendjemandem, weder von meinen Eltern noch von irgendjemand anderem“, sagt die 68-Jährige.
Jutta Speidel: Ihre Initiative bietet ein Zuhause auf Zeit
Mit ihrem ersten Vertrag, den sie als Schauspielerin unterzeichnete, sei sie dann eine recht wohlhabende Jugendliche geworden. „Ich wollte immer schon Schauspielerin werden. Ich wollte vor allem auf die Bühne, das wusste ich schon mit vier“, erinnert sie sich. Seit vielen Jahren ist Speidel aber nicht nur ihre eigene Unabhängigkeit wichtig, sie setzt sich auch für die anderer Menschen ein. Seit 25 Jahren engagiert sie sich bei der von ihr gegründeten Initiative „Horizont e.V.“ für obdachlose Mütter und Kinder, die Schutz suchen. In ihren Häusern finden die Menschen ein Zuhause und erhalten Hilfe, um wieder ein eigenständiges Leben führen zu können.