Jessica Schwarz (45) hatte als kleines Mädchen nicht unbedingt den Traum, Schauspielerin zu werden. Wegen der vielen Zeitschriften, die es gab, war ihr Traum, aufs Cover kommen. Mit 16 Jahren ist ihr das dann auch gleich gelungen, sie gewann 1993 die Wahl zum Bravo-Girl und landete auf dem Cover des Magazins. „Das war ein bisschen so, dass ich gesagt habe, das möchte ich und irgendwie war klar, dass es auch passiert“, erinnert sich die 45-Jährige in der Talkshow „Riverboat„. Erst als sie den Film „Nichts bereuen“ gedreht habe – das war im Jahr 2001, zuvor hatte sie sich als Moderatorin beim Musiksender VIVA einen Namen gemacht – sei ihr klar geworden, welchen Beruf sie wirklich ausüben möchte. „Das war der Start, für mich zu spüren, wohin die Reise wirklich gehen soll, weil ich merkte, dass das etwas ist, wo ich mich wohlfühle“, so Schwarz.
Jessica Schwarz: „Ich nehme mir für alles wahnsinnig lange Zeit“
Doch die gebürtige Hessin ist nicht nur als Schauspielerin erfolgreich, sondern auch als Unternehmerin. Ihr erstes Hotel eröffnete sie in ihrer Heimat im Odenwald. In Portugal eröffnete sie gemeinsam mit ihrem Mann Louis-Freytag Beckmann vor einem Jahr ein Glamping-Hotel. Warum sie so erfolgreich ist? „Ich nehme mir für alles wahnsinnig lange Zeit. Ich bin so jemand, der sagt: ‚Gut Ding will Weile haben‘. Ich brauche immer ein bisschen, bin etwas behäbiger. Die Ideen sind da, aber beim Umsetzen will ich es dann genau haben. Da ist eine Detailverliebtheit dabei, dass alles immer ein bisschen länger dauern kann. Es funktioniert auch nicht immer alles“, erzählt sie in der Talkshow. Nach Portugal habe es sie gezogen, weil sie dort ihren Mann kennengelernt habe, daher die Verbindung zu dem Land. Das Paar ist seit 2020 zusammen, im vergangenen Sommer folgte die Hochzeit. Er habe sie damals nicht als Schauspielerin gekannt und auch nie einen Film mit ihr gesehen. Das habe er in der Zwischenzeit auch nicht groß nachgeholt, erzählt sie lachend.
Jessica Schwarz mit „Over & Out“ im Kino
Ab dem 31. August ist Schwarz wieder auf der großen Leinwand zu sehen. In „Over & Out“ von Regisseurin Julia Becker geht es um eine Gruppe von vier Freundinnen, die sich nach langer Zeit wiedersehen und einen schweren Verlust verkraften müssen. Schwarz spricht über ihre eigenen Freundschaften. „In meinem Leben ist das nicht immer so einfach. Ich bin keine einfache Freundin. Ich verpasse sehr viele Geburtstage, ich verpasse auch mal eine Hochzeit, weil man dreht und einfach nicht wegkommt oder weil man ein Hotel hat, wo man Gäste über den Sommer hat. Trotzdem sagen mir meine Freundinnen, ich wäre wahnsinnig loyal und würde sofort parat stehen, wenn irgendwas ist. Aber es passiert einfach, dass man auch manche Freunde nicht halten kann.“ Besonders dieser Film, der den Verlust einer Freundin thematisiert, habe ihr die Bedeutung von Freundschaft noch einmal vor Augen geführt. „Man telefoniert wieder mit den Freundinnen viel mehr und merkt, wie wertvoll das ist, wie kostbar Freundschaften sind und dass man sie pflegen muss, weil das einfach nur begrenzt ist.“