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Kai Wiesinger: „Ich habe viel verarbeitet, was ich in 24 Jahren als Vater erlebt habe“

Kai Wiesinger: „Ich habe viel verarbeitet, was ich in 24 Jahren als Vater erlebt habe“

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Kai Wiesinger sprach in der "NDR Talk Show" über sein neues Buch "Liebe ist das, was den ganzen Scheiß zusammenhält". Credit: Fotocredit NDR/Uwe Ernst
Kai Wiesinger ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Autor. Jetzt hat er sich das Familienleben vorgenommen. In der „NDR Talk Show“ spricht er auch über seine Erfahrungen als Familienvater.

Zwei Töchter hat Kai Wiesinger (56) aus seiner Ehe mit der verstorbenen Schauspielerin Chantal de Freitag (†45), ein gemeinsames Kind (6) mit seiner Lebensgefährtin Bettina Zimmermann (47) und dann gibt es noch deren Sohn (14) aus einer früheren Beziehung. Vier Kinder, da ist das Heim oft ganz schön voll. Kein Wunder, dass er jetzt ein Buch über das Thema Familie geschrieben hat, schließlich kennt er sich damit sehr gut aus. „Liebe ist das, was den ganzen Scheiß zusammenhält“, so der Titel seines Buches. In 20 Kapiteln schreibt er über alles, vom Kinderkriegen bis zu dem Punkt, an dem die Liebsten das Nest verlassen. In der „NDR Talk Show“ sprach er jetzt über das Buch und seine Erfahrungen als Vater.

Kai Wiesinger ist Vollblutpapa

„Ich kenne das Leben ohne Familie nicht. Mein Buch ist eine Liebeserklärung an die Familie. Aber ich möchte auch, dass wir alle ehrlich miteinander sind und so toll die Familie ist, so schwierig ist es häufig ja auch miteinander“, so Kai Wiesinger im Gespräch mit Barbara Schöneberger. Vor Kurzem sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen, als drei befreundete Mütter beim gemeinsamen Abendessen sagten, sie freuen sich auf Montag – weil dann die Kids wieder in der Schule sind. „Und ich dachte: ‚Endlich sagt’s mal einer!'“

Wenn die Tochter den ersten Freund mit heim bringt …

Über sein Buch sagt er: „Ich habe viel verarbeitet, was ich in den 24 Jahren als Vater erlebt habe. Es geht auch darum, dass die Tochter das erste Mal den Freund mitbringt und der Mann muss ganz leise sein, weil man darf den Freund der Tochter nicht verschrecken.“ Dass der junge Mann dann durchs Haus schlurft, „hi“ sagt und auf der Toilette verschwindet – und im Stehen pinkelt – das schockiert den Vater natürlich. Auch dass der junge Mann lieber im Zimmer der Tochter wartet, während diese mit der Familie zu Abend isst, setzt ihm zu. Vielleicht ist das allerdings besser so, denn das Thema Tischmanieren bringt ihn auch aus der Fassung. Wie schlurfig manche Kids am Tisch sitzen, ist ihm schon fast unangenehm – bei seinen eigenen Kindern und beim Besuch der Kinder.

Musikalische Früherziehung bei Wiesinger gescheitert

Man merkt Kai Wiesinger an, wie sehr ihm das Thema am Herzen liegt und man schreibt schließlich immer am Besten über Themen, die man auch kennt. So ist ein Kapitel auch der musikalischen Früherziehung gewidmet. Er scheiterte als Kind kläglich beim Spielen der Pauke – auch das im Buch beschriebene Kind hat eher ein Defizit in Sachen musikalischer Begabung. „Ich habe keine guten Erfahrungen damit gemacht, ein Kind jeden Tag ans Instrument zu setzen, obwohl es das selber nicht wirklich will. Ich habe Pauke im Orchester gespielt, weil es da nur zwei Töne gab. Nur kommt man ganz selten zum Einsatz und muss deshalb zählen. Zahlen und ich sind nicht gut miteinander. Das war immer ein einziger Albtraum“, erzählt er aus deiner eigenen Vergangenheit.