Lars Eidinger (46) hat seit Mai dieses Jahres keinen Beitrag mehr auf seinem Instagram-Profil veröffentlicht. Und das wird sich wohl in absehbarer Zeit auch nicht ändern, wie der Schauspieler im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärt. „Vor allem habe ich Instagram gelöscht, weil es mir nicht guttut. Ich behaupte, dass es ein toxisches Medium ist; man vergiftet sich da sukzessive. Langfristig macht es krank.“ Er habe mit der Zeit gemerkt, dass es ihn zu sehr aufregt. „Selbst eine positive Rückmeldung macht ja was mit mir. Das regt mich auf. Das macht mich nervös. Das tut mir nicht gut“, so der 46-Jährige. „Instagram ist kein soziales Medium, sondern ein antisoziales. Ich möchte kein Teil davon sein.“
Lars Eidinger: Glaubwürdigkeit wird durch Werbung bedroht
Bereits zuvor hatte er sich dazu entschieden, keine Werbedeals einzugehen. Mit einer Zahl von 190.000 Followern hätte er eine große Reichweite gehabt, doch das sei für ihn nie infrage gekommen. „Wenn ich mich instrumentalisieren lasse, entfremde ich mich und vertraue mir selbst nicht mehr“, sagt er der Zeitung. „Dann ist man verloren. Also mache ich keine Werbung.“ Trotz zahlreicher Angebote sei er nie von seinem Standpunkt abgewichen, denn das größte Gut von Künstlerinnen und Künstlern sei „ihre Glaubwürdigkeit. Und die sehe ich in der Werbung bedroht“.
Lars Eidinger: Warum Isabelle Huppert ihn erst nicht küssen wollte
So hatte der Berliner auch mehr Zeit, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Am 31. August kommt sein neuer Film „Die Zeit, die wir teilen“ ins Kino. Darin spielt er an der Seite der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert (69) und hatte eigentlich fest auf einen Kuss des Weltstars gehofft – immerhin spielen sie ein Liebespaar. Doch fast hätten die Corona-Bestimmungen seinem Wunsch einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Aus dem Augenwinkel habe ich dann mitbekommen, wie sie mit der Kamerafrau diskutiert hat: Wie lösen wir das mit dem Kuss am Ende in Zeiten der Pandemie? Vielleicht sollten unsere Lippen sich besser nicht berühren?“, erinnert sich Eidinger im Gespräch mit der Zeitung. Die Französin habe vorgeschlagen, sich die Hand vor die Lippen zu halten. „Da habe ich einmal im Leben die Chance, eine Kussszene mit Isabelle Huppert zu spielen – und dann sollen sich unsere Lippen nicht berühren?“ Am Ende sei aber alles gut ausgegangen, denn während der Szene habe die 69-Jährige ihn doch geküsst, „was den Moment noch außergewöhnlicher gemacht hat“.