Almila Bagriacik kann mit erst 32 Jahren schon auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. „Hördur“, „Kommissar Pascha“, „Die Opfer – Vergesst mich nicht“, „4 Blocks“ sind nur einige ihrer Rollen, für die sie gute Kritiken und auch einige Preise bekam. Seit 2018 ist die in Ankara geborene Schauspielerin als Ermittlerin Mila Sahin neben Axel Milberg (66) im Kieler „Tatort“ im Einsatz. Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ äußert sich die Berlinerin zu ihrer Zukunft in der Krimireihe.
Almila Bagriacik: „Ich möchte gerne mit dem ‚Tatort‘ alt werden“
„Ich möchte gerne mit dem ‚Tatort‘ alt werden. Ich finde es schön, eine Rolle über sehr lange Zeit zu entwickeln und später die Leute sagen zu hören: Die Sahin, das war mal eine richtig coole Sau“, sagt die 32-Jährige, die ab dem 18. August auch mit dem Film „Jagdsaison“ in den Kinos zu sehen ist. Gute Nachrichten also für die Fans der Ermittlerin, ein Ausstieg aus der ARD-Reihe scheint vorläufig kein Thema zu sein. Ihr Ziel sei es „dabeizubleiben und ein großes Publikum zu erreichen, weil wir wichtige Themen behandeln“. Dabei scheut die Schauspielerin auch den direkten Austausch mit dem Publikum nicht. So würde sie sich nach der Ausstrahlung mit den Zuschauern über Instagram austauschen. „Da gehe ich dann live, die Zuschauer können Fragen stellen, und da hole ich mir auch gerne die Kritik ab, sei es positiv oder negativ. Wenn es konstruktiv ist, versuche ich auch immer, es in der nächsten Folge zu berücksichtigen“, erklärt sie der Zeitung.
„Tatort“-Star fühlte sich bei Fragen nach ihrer Herkunft „angegriffen“
Natürlich biete der „Tatort“ auch die Möglichkeit, ein sehr großes Publikum zu erreichen. Das sei nicht zu unterschätzen, sagt Bagriacik, die mit fünf Jahren mit ihren Eltern aus der Türkei nach Berlin gekommen ist. Bei einem Zehn-Millionen-Publikum erreiche man vermutlich auch Menschen, „die Angst vor dem Fremden haben. Und ich möchte sie erreichen und ihnen diese Angst nehmen“. Früher habe sie sich angegriffen gefühlt, wenn sie nach ihrer Herkunft gefragt wurde. „Aber ich möchte aus dieser Haltung raus und will nicht, dass alles gleich einen rassistischen Ton bekommt, wenn es aus positivem Interesse entsteht, weil es nicht dem eigentlichen Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit dient“, sagt sie der „NOZ“. Sie versuche, dieses Thema nicht mehr so emotional zu betrachten, „weil ich merke, dass es viel mit mir macht“.