Bülent Ceylan (46) ist seit vielen Jahren mit Bühnenshows und verschiedenen TV-Formaten erfolgreich. Man kennt den gebürtigen Mannheimer als stets gut gelaunten Comedian – doch das war nicht immer so. Im „Kölner Treff“ spricht er über Mobbing in seiner Kindheit und seine Versuche, Kindern zu helfen.
Mit seinem neuen Programm „Luschtobjekt“ geht der 46-Jährige ab August auf Tour. Eigentlich wollte er das Programm schon 2020 spielen, doch da kam Corona dazwischen. In dieser Zeit hat er dann seine Autobiografie „Ankommen. Aber wo war ich eigentlich?“ geschrieben und sich im Autokino probiert. „Autokino ist eine kranke Nummer. Du fühlst dich wie Beethoven in seinen letzten Jahren, der war taub. Ich habe die Lacher nicht gehört und dachte, das könnte jetzt ein Witz gewesen sein. Und ich habe gesagt, wenn ihr Tränen lacht, macht bitte die Scheibenwischer an und spritzt mit Wasser“, erzählt er in der WDR-Sendung.
Bülent Ceylan: Prügel & Mobbing in der Kindheit
Seine Autobiografie sei bewusst ernster ausgefallen, er habe kein Witzebuch schreiben wollen, sondern ein Buch über sein Leben, „das war sehr emotional und eine Achterbahnfahrt“, der Comedian sei früher sehr schüchtern gewesen. „Als Kind bin ich richtig gemobbt worden. Ich wollte die Schule wechseln. Das lag hauptsächlich an meinen Klamotten, weil ich Cordhosen getragen habe“, sagt er im Gespräch mit Moderatorin Bettina Böttinger (66). Sein Buch habe er geschrieben, um andere, die gemobbt werden, darin zu bestärken, um Hilfe zu rufen, das habe er damals nicht gemacht. „Ich dachte, ich wäre dann so ein Muttersöhnchen.“ Der 46-Jährige sei verprügelt worden, das Schlimmste sei gewesen, vor einem älteren Kind auf die Knie gehen zu müssen. Zu Hause habe er das Erlebte mit Schreien und dem Hören lauter Heavy-Metal-Musik verarbeitet. „Jetzt kann ich gut darüber reden“ und er versuche, alles zu geben, um Kindern zu helfen. Unter anderem gründete er 2017 die „Bülent Ceylan für Kinder Stiftung“ und setzt sich für verschiedene Anti-Rassismus-Projekte ein. „Bei den Kindern musst du anfangen, denn sie sind unsere Zukunft“, erklärt er.
In der Oberstufe sei er dann letztlich noch ganz groß rausgekommen. In der 11. Klasse sei seine Boris-Becker-Imitation „ein Hit“ gewesen und beim Abiball habe er dann Helmut Kohl imitiert. „Das war ganz krass. Ein türkischstämmiger, der so aussieht wie ich, macht auf einmal den Bundeskanzler. Das war eine kranke Nummer.“