Jutta Speidel (68) ergatterte schon mit 15 Jahren ihre erste Filmrolle. Ihren Durchbruch hatte sie 1974 in „Die letzten Ferien“. Ob „Rivalen der Rennbahn“, „Forsthaus Falkenau“, „Alle meine Töchter“ oder „Um Himmels Willen“ – die Münchnerin zählt zu den bekanntesten TV-Gesichtern Deutschlands. Seit 25 Jahren engagiert sie sich bei der von ihr gegründeten Initiative „Horizont e.V.“ für obdachlose Mütter und Kinder, die Schutz suchen. „Es ist wichtig, dass du dich in diese wirklichen Fälle nicht einmischt“, sagt sie in der ZDF-Sendung „Volle Kanne„. Sie sei keine Sozialpädagogin, das überlasse sie den Mitarbeitern, die Profis in diesem Bereich seien. „Ich habe aber zu vielen Müttern und Kindern ganz entzückende Bekanntschaften aufgebaut.“
Jutta Speidel: „Ich versuche schon, absolut loszulassen“
Bei ihren eigenen Kindern – sie ist Mutter der zwei erwachsenen Töchter Franziska und Antonia – falle ihr das Loslassen manchmal gar nicht so leicht. „Ich neige dazu, immer noch zu glauben, dass meine Kinder mich noch dringend brauchen. Aber manchmal habe ich auch das Gefühl, sie erwarten das auch, dass ich für sie da bin. Insofern ist das immer so eine Geschichte, inwieweit du dich einmischt oder inwieweit lässt du wirklich los“, erklärt sie in der Sendung. „Ich versuche schon, absolut loszulassen“, aber ihre Töchter würden es ihr nicht so richtig glauben. Loslassen hin oder her – das Muttersein sei für sie „das Wichtigste im Leben“. Inzwischen bereichern auch zwei Enkelkinder im Alter von fünf und knapp einem Jahr die Familie.
Jutta Speidel: „Bei mir ist es von Kopf bis Fuß eine Einheit“
Obwohl die 68-Jährige nun seit über 50 Jahren vor der Kamera steht, kann sie sich mit den Eitelkeiten der Branche – es ist nicht unüblich hier und da mal gewisse Körperstellen nachbessern zu lassen – nicht identifizieren. „Es passt einfach nicht zu mir. Und allein die Vorstellung, dass in mich irgendein Gift oder irgendetwas hineingespritzt wird, das ist für mich ein absolutes Unding“, sagt sie im Gespräch bei „Volle Kanne“. Außerdem seien ihre Großmutter und ihre Mutter fantastisch gealtert, „sie hatten wahnsinnig schöne, gelebte Gesichter. Das war mein Vorbild“. Die Schauspielerin gibt zwar zu, mehr Falten zu haben als ihre Mutter je hatte, aber „trotz alledem gehören sie einfach zu mir, das bin ich. Bei mir ist es von Kopf bis Fuß eine Einheit. Ich finde es merkwürdig, wenn Frauen ganz glatte Gesichter und dann doch runzlige Hände haben. Das passt nicht zusammen“. Eine Schönheitsoperation ließ sie aber doch über sich ergehen, sie ließ sich in jungen Jahren die Ohren anlegen. „Das war zu meinem 18. Geburtstag. Das habe ich mir gewünscht, weil ich Dumbo hieß und das fand ich nicht so wahnsinnig lustig.“
Auch mit roten Teppichen könne sie nicht besonders viel anfangen, wie sie im ZDF ausplaudert: „Wenn ich dem entgehen kann, ist das sehr fein. Ich weiß immer nicht, wohin mit meinen Händen und ich kann dieses Posen nicht. Ich ertrage das nicht, ich finde das so albern.“ So habe schon so manches Mal der Hintereingang herhalten müssen, wenn sie dem Blitzlichtgewitter entgehen wollte.