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Monica Lierhaus: „Ich habe jeden Tag Schmerzen“

Monica Lierhaus: „Ich habe jeden Tag Schmerzen“

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Monica Lierhaus kämpft seit ihrer Hirn-OP im Jahr 2009 mit den Folgen. Credit: Tristar Media/Getty Images
Monica Lierhaus spricht 13 Jahre nach ihrer lebensverändernden Hirn-OP über ihren Gesundheitszustand und die Zukunft.

Monica Lierhaus (52, GOLDENE KAMERA 2011) war viele Jahre lang das Gesicht der ARD, wenn es um Sportberichterstattung ging. Sie moderierte die „Sportschau“ und war bei Olympischen Spielen und Fußball-Welt- und Europameisterschaften im Einsatz. Im Januar 2009 veränderte sich dann alles für die erfolgreiche Moderatorin. Sie unterzog sich einer Hirn-Operation, um sich ein Aneurysma entfernen zu lassen. Bei der OP traten Komplikationen auf, weshalb sie für einige Monate in ein künstliches Koma versetzt werden musste. Danach folgten langwierige Reha-Maßnahmen, um ihre beeinträchtigte Sprech- und Bewegungsfähigkeit zu trainieren. Im Februar 2011 hatte sie bei der Verleihung der GOLDENEN KAMERA zwei Jahre nach der OP ihren ersten Fernsehauftritt. 2012 arbeitete sie erstmals wieder als Sportreporterin und interviewte für die „Sport Bild“ den damaligen Bundestrainer Joachim Löw. Für den Pay-TV-Sender Sky berichtete sie in Form von Interviews über die Fußball-WM 2014. Doch bis heute leidet sie unter den Folgen des Eingriffs. Im Interview mit „t-online.de“ spricht sie über ihren Gesundheitszustand und ihre Pläne für die Zukunft.

Monica Lierhaus: „Ich kämpfe mich so durch“

„Es geht mir gut. Ich kämpfe mich so durch“, antwortet die 52-Jährige auf die Frage, wie es ihr geht. Vor allem ihre Sprachprobleme habe sie im Laufe der Jahre wieder in den Griff bekommen. „Meine Stimme und Aussprache waren anfangs total hinüber. Es hat zwar ewig gedauert, aber jetzt ist es in der Tat ganz gut geworden.“ Logopädie-Stunden nehme sie aber weiterhin, nur nicht mehr so häufig wie früher. Weiterhin stark zu kämpfen habe sie mit der Mobilität, wie sie dem Nachrichtenportal erzählt. „Ich habe jeden Tag Schmerzen. Aber sie sind nicht mehr ganz so stark wie früher. Da waren sie auf einer Skala von eins bis zehn auf einer neun. Jetzt sind sie zwischen drei und vier.“ Lierhaus sei dafür viel in Bewegung, Gymnastik, Laufband oder Physiotherapie, sonst ginge es ihr deutlich schlechter.

Monica Lierhaus: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich bis heute meine Situation akzeptiert habe“

Im Interview erinnert sich die Moderatorin an den Moment, als ihr Aneurysma entdeckt wurde. Eigentlich habe sie nur vorsorglich ein MRT machen lassen, weil sie sich einer Augen-Laser-OP unterziehen wollte. „Ich habe sofort gemerkt, irgendetwas stimmt nicht. So war es dann ja auch. Die Ärzte erzählten mir, es sei etwas in meinem Kopf, das noch mal genauer untersucht werden müsste.“ Das Aneurysma sei wohl schon von Geburt an in ihrem Kopf gewesen. Angst davor, dass bei der Hirn-OP etwas schiefgehen könnte, hatte sie nicht. „Wahrscheinlich war ich zu blauäugig“, sagt sie gegenüber „t-online.de“. Vor zwei Jahren erklärte Lierhaus, dass sie die Operation bereuen würde. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich bis heute meine Situation akzeptiert habe. Aber wie gesagt: Ich versuche einfach das Beste daraus zu machen“, sagt sie heute darüber.

Für den Sender Sky mache sie hin und wieder noch Interviews, doch sie würde gerne mehr arbeiten. Inzwischen habe sie angefangen Vorträge zu halten, darüber wie man mit Schicksalsschlägen oder Krisen umgehen kann. „Das bereitet mir wirklich wahnsinnig viel Freude.“