Der Film „Momo“ aus dem Jahr 1986 ist heute ein Klassiker. Die Verfilmung des Romans von Michael Ende war ein voller Erfolg an den Kinokassen und machte die damals erst zehnjährige Radost Bokel über Nacht bekannt. Unvergessen ist ihre Darstellung des Waisenkindes Momo mit der Lockenmähne und den großen Kulleraugen. Heute ist Radost Bokel 47 Jahre alt und in all den Jahren hat sich natürlich viel verändert. Wie ist es der gebürtigen Thüringerin seit ihrem großen Erfolg ergangen?
Radost Bokel: Beim „Momo“-Casting setzte sie sich gegen Tausende Bewerber durch
Als Bokel fünf Jahre alt war, verließ sie mit Mutter und Bruder die ehemalige DDR und zog nach Frankfurt am Main. Schon im Kindergarten sammelte sie erste Erfahrungen mit Theaterstücken. Im zarten Alter von neun Jahren sprach sie für die Rolle der Momo vor und setzte sich im Casting gegen Tausende Bewerber durch. Die Rolle brachte ihr unter anderem den „Bambi“ und den „Francois-Truffaut-Preis“ ein. Nach dieser wegweisenden Darstellung folgten Rollen in Spielfilmen wie „Bitte laßt die Blumen leben“ mit Klausjürgen Wussow und Hannelore Elsner, die internationalen Serie „Das Geheimnis der Sahara“ mit Ben Kingsley und Andie MacDowell oder deutschen Produktionen wie „Rivalen der Rennbahn“, „Tatort“ und „Der Staatsanwalt“. In den vergangenen zehn Jahren war sie nur noch selten in TV-Rollen zu sehen. 2012 zog sie ins „Dschungelcamp“ ein und belegte den siebten Platz. In den Männermagazinen „FHM“, „Maxim“ und „Playboy“ zeigte sie sich in erotischen Bilderstrecken.
Radost Bokel: Sohn TJ ist ihr großes Glück
2008 heiratete die Schauspielerin den US-amerikanischen Sänger Tyler Woods, im Mai 2009 kam der gemeinsame Sohn TJ auf die Welt. Die Familie lebte bis zur Trennung gemeinsam in North Carolina. Danach zog Bokel mit ihrem Sohn zurück nach Deutschland. Zur „Bild“-Zeitung sagte sie nach der Scheidung im Jahr 2015: „Ich wollte nicht in den USA bleiben, mein Ex-Mann nicht in Deutschland. Und eine Fernbeziehung, das ist doch Blödsinn. Irgendwann entliebt man sich! Das war nicht leicht zu akzeptieren. Ich musste aber einen Schlussstrich ziehen, wir beide mussten das, um wieder glücklich zu werden.“
Der 47-Jährigen ergeht es so wie vielen Kinderstars. Bis heute wird sie immer mit ihrer „Momo“-Rolle in Verbindung gebracht. Doch das stört Bokel eigentlich nicht, wie sie vor einigen Jahren gegenüber der „Bild“-Zeitung betonte: „Mich macht Momo stolz. Mache gerne Lesungen. Momo ist was unglaublich Schönes.“