15 Jahre lang zählte Gerry Hungbauer (61) zum Cast der ARD-Telenovela „Rote Rosen„. Seit dem Start der Serie im Jahr 2006 verkörperte er die Rolle des Lüneburger Steuerberaters und späteren Stadtrats Thomas Jansen. Im September vergangenen Jahres dann das überraschende Aus – sein Vertrag wurde nicht verlängert. Seine Rolle wurde aus dem Drehbuch geschrieben, Thomas Jansen wanderte nach Brasilien aus. Danach folgte eine schwierige Zeit für den 61-Jährigen.
Gerry Hungbauer: „Das kann man sechs Monate lang machen, aber dann wird es langsam nervig“
„Mittlerweile finde ich es einfach nur noch schade. Ich hege aber keinerlei Groll mehr“, sagte Hungbauer vor ein paar Wochen im Interview mit „t-online.de“. Gemeldet habe sich seit seinem Aus niemand mehr bei ihm. Für den Schauspieler folgte der Weg zum Arbeitsamt, fast ein Jahr lang hatte er kein festes Engagement. Doch diese Flaute liegt nun erst einmal hinter dem gebürtigen Münchner, denn es hat sich eine neue Tür geöffnet. „Ich stehe seit neun Monaten zum ersten Mal wieder auf der Bühne und freue mich sehr. Das wird ein tolles Spektakel“, sagt er der „Bild“-Zeitung. Ab dem 5. August ist Hungbauer in der Open-Air-Komödie „Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern“ im Kloster Lüne zu sehen. „Ich habe die freie Zeit genutzt, um durchzuatmen. Das kann man sechs Monate lang machen, aber dann wird es langsam nervig. Es ist eben etwas Anderes, wenn man fest engagiert ist“, sagt er über die vergangenen, schwierigen Monate.
Für „Rote Rosen“ verließ Gerry Hungbauer seine Heimat
Von seinem neuen Job erhoffe er sich auch weitere Angebote, denn obwohl er ein erfahrener Schauspieler ist, stapeln sich die Drehbücher nicht bei ihm: „Ich hoffe, dass das nun der Anschub für neue Rollen ist. Für viele bin ich noch bei ‚Rote Rosen‘. Das ist in den Köpfen so drin.“ Verzweifelt sei er noch nicht, aber „man muss Geduld haben, es geht irgendwie weiter. Aber es würde mir schon Spaß machen wieder zu drehen“.
Für seinen „Rote Rosen“-Job verließ Hungbauer damals seine Heimat München und zog nach Lüneburg. Gemeinsam mit Ehefrau Ute, mit der er seit 2002 verheiratet ist, und den beiden Söhnen Leopold (16) und Maximilian (11) hat er im Norden eine neue Heimat gefunden.