Am Mittwoch (20. Juli) wurde bekannt, dass Regisseur Dieter Wedel im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Wie das Landgericht München I mitteilte, starb er am 13. Juli in Hamburg. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll eine Leukämie-Erkrankung die Todesursache gewesen sein. Inzwischen hat sich einer seiner Söhne, Fotograf Dominik Elstner (41), der aus Wedels Beziehung mit Schauspielerin Hannelore Elsner (†76) stammt, zu Wort gemeldet.
Dominik Elstner: „Gute Reise Vater, ich denke an Dich“
So schreibt Elstner auf seinem Instagram-Account:
„Ruhe in Frieden!
Auch wenn du nicht der Vater warst, den ich mir gewünscht habe, hast du mich doch in den letzten drei Jahren positiv überrascht. Danke dafür!
Gute Reise Vater, ich denke an Dich!!!“
Dominik Elstner lernte seinen Vater Dieter Wedel erst mit 16 kennen
Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 2019 sprach Dominik Elstner im Interview mit dem „Stern“ über seinen Vater. Er war bereits 16 Jahre alt, als er seinen Vater, Dieter Wedel, zum ersten Mal traf. Er sei mit seiner Mutter und Filmproduzent Bernd Eichinger in einem Restaurant gewesen, als Wedel hereinkam. Er habe sie zunächst ignoriert, erst als Eichinger Wedel zur Rede gestellt habe, sei er an ihren Tisch gekommen. „Ich stand ungelenk auf, war wie erstarrt und habe kaum ein Wort herausbekommen“, erinnerte sich Elstner. Er sei dann später bei ihm im Schneideraum gewesen, um ihm bei der Arbeit zuzusehen. „Ich weiß noch, dass meine Mutter furchtbare Angst davor hatte, dass er mich irgendwie verletzen könnte. Aber ich habe schnell gemerkt, dass er nicht der Vater ist, den ich brauche.“
Als Wedel im Jahr 2018 von mehreren Schauspielerinnen im Zuge der MeToo-Debatte sexualisierte Gewalt vorgeworfen wurde, seien Elstner und seine Mutter erschüttert gewesen. Hannelore Elsner habe große Schuldgefühle gehabt, wie er dem Magazin erzählte. „Sie sagte, es tue ihr leid, dass sie mir so einen Vater angetan habe. Da habe ich ihr gesagt: Mama, du bist für mich Vater, Mutter, Oma, Onkel. Alles in einem. Du bist mehr, als ich mir wünschen kann.“ Weiter sagte er im „Stern“ über sein Verhältnis zu seinem Vater: „Mit Liebe hat das nichts zu tun. Er hat extreme Fehler gemacht. Ich werde ihn nicht ändern können, aber ich kann ihm vergeben. Aber nur für mich selbst. Wenn die anderen Dinge, die man ihm vorwirft, stimmen – dafür kann er von niemandem Vergebung erwarten.“
Dieter Wedel: Verfahren wird nach seinem Tod eingestellt
Nachdem die Vorwürfe gegen den Regisseur aufkamen, wurde er von der Staatsanwaltschaft München im März vergangenen Jahres angeklagt, weil er im Jahr 1996 die Schauspielerin Jany Tempel vergewaltigt haben soll. Der Regisseur bestritt die Vorwürfe bis zuletzt. Bis zu seinem Tod war unklar, ob es einen Prozess geben wird. Das Verfahren gegen ihn wird nach Gerichtsangaben nun eingestellt.