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Elyas M'Barek: Klartext über Vorbildfunktionen & seine „intensive Sucht“

Elyas M'Barek: Klartext über Vorbildfunktionen & seine „intensive Sucht“

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Elyas M'Barek bei der Premiere seines neuen Films "Liebesdings". Credit: Joshua Sammer/Getty Images for Constantin Film
Elyas M’Barek ist ab 7. Juli in „Liebesdings“ im Kino zu sehen. In der „NDR Talkshow“ spricht er über das Filmgeschäft, Selbstzweifel und seine Sucht.

Elyas M’Barek (40) zählt zu den erfolgreichsten Schauspielern Deutschlands. Am 7. Juli startet sein neuer Film „Liebesdings“ in den Kinos. Darin spielt er den Filmstar Marvin Bosch, der täglich von Fans und Fotografen belagert wird. Da er versucht, sein Privatleben geheim zu halten, findet er ausgerechnet im feministischen Theater von Frieda (Lucie Heinze) Unterschlupf – zwei Welten prallen aufeinander …

Elyas M’Barek: „Die MeToo-Debatte war zielführend“

In der „NDR Talkshow“ spricht der Schauspieler über seine Rolle, die Veränderungen in der Filmbranche und seinen Umgang mit der Berühmtheit. Gleich zu Beginn verrät er ein Detail zu seinem neuen Film: „Es war der originellste Kuss, den ich je gedreht habe, weil ich mich danach übergebe.“ Von Beginn seiner Karriere bis heute habe sich an den Themen der Filme und der Arbeit während der Produktionen viel verändert. „Es findet ein viel sensiblerer Umgang mit Themen wie Feminismus, Gleichberechtigung oder Diversität statt. Ich finde, da gibt es immer noch viel zu tun, was zum Beispiel gleiche Bezahlung angeht.“ Es sei spürbar, dass „die MeToo-Debatte zielführend war“. Auch der letzte habe inzwischen kapiert, dass man gewisse Dinge nicht mehr sagen oder machen darf.

Der Münchner versuche, ein Vorbild zu sein, aber „es gelingt nicht immer“. Grundsätzlich glaube er: „Wenn man in der Öffentlichkeit steht, sollte man immer eine Art Vorbild sein. Ich freue mich, wenn Jungs, die einen Migrationshintergrund haben, zu mir kommen und sagen: ‚Ich will auch Schauspieler werden.‘ Es geht darum zu zeigen, ihr seid nicht minderwertig. Ihr seid genauso bedeutend und es ist keiner schlechter oder besser.“ Es sei zwar in den vergangenen Jahren viel passiert, aber er wünsche sich da noch mehr.

Elyas M’Barek: 40 „finde ich voll gut“

M’Barek ist vor einigen Wochen 40 Jahre alt geworden, ein Problem habe er mit der Zahl aber nicht. „Ich finde es voll gut. Man kann ganz viele Dinge souveräner behandeln, einen ganz anderen Umgang haben.“ Er habe früher Selbstzweifel und Zukunftsängste gehabt, das sei inzwischen anders. Er sei sich bewusst, dass er in einer privilegierten Situation ist, aber „ich definiere das alles nicht mehr so darüber. Ich weiß, dass mich ein gutes Essen viel glücklicher macht als ein Sportwagen“.

Von einem Laster kann sich der Schauspieler allerdings nicht freimachen. „Ich bin total handysüchtig. Das ist eine intensive Sucht, aber das hat gar nichts mit Instagram zu tun. Das interessiert mich wirklich gar nicht. Ich poste viel, wenn ich etwas bewerbe, manchmal gibt es ein Foto aus dem Urlaub, aber prinzipiell gehöre ich nicht zu den Bloggern“, sagt er im NDR. Manchmal nutze er soziale Medien wochenlang nicht, Kommentare und Direktnachrichten lese er nie. Am häufigsten nutze er WhatsApp und ansonsten lese er einfach viel im Internet.