Martin Leutgeb: „Tatort“-Star über traumatische Kindheit
Martin Leutgeb spielt im "Tatort: Flash" einen verurteilten Mörder. Credit: IMAGO / K.Piles
Martin Leutgeb hat im „Tatort: Flash“ wieder einen Auftritt in der Krimireihe. In seiner Kindheit hatte er mit schlimmen Erlebnissen zu kämpfen.
Martin Leutgeb (55) spielt im Münchner „Tatort: Flash“ Alois Meininger, einen verurteilten Mörder, der nach über 30 Jahren aus der Sicherheitsverwahrung entlassen wird, einen weiteren Mord begeht und untertaucht. Eine Herausforderung für die Kommissare Batic (Miroslav Nemec, 67) und Leitmayr (Udo Wachtveitl, 63). Für Leutgeb ist es nicht die erste Episodenrolle in einem „Tatort„.
Martin Leutgeb war schon in mehreren „Tatort“-Episoden zu sehen
Der gebürtige Tiroler ist gelernter Dekorateur und Einzelhandelskaufmann, entschied sich dann, eine Schauspielausbildung zu absolvieren. Er war einige Jahre festes Ensemblemitglied am Stuttgarter Staatstheater. Neben mehreren „Tatort“-Auftritten spielte der 55-Jährige unter anderem in Filmen wie „Winterschläfer“ oder „Das finstere Tal“ und in den TV-Reihen „Der Bergdoktor“, „SOKO“ oder „Die Bergretter“. Doch in Leutgebs Leben lief nicht immer alles rund, wie er vor einiger Zeit im Rahmen des Fotoprojektes „#unhatehuman“ gegenüber „kurier.at“ preisgab.
Martin Leutgeb spricht über seine komplizierte Schulzeit
Der Österreicher sprach über traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit. Als er in die Schule kam, habe er regelrechte Ablehnung erleben müssen. „Ich war völlig überfordert und meine Fantasie hat nicht ausgereicht“, sagte er dem Portal. Leutgeb ist Legastheniker, was aber zur damaligen Zeit nicht erkannt worden sei. Seine Lese- und Rechtschreibstörung sei mit Dummheit verwechselt worden. Von Lehrern oder seinen Eltern habe er keine Unterstützung erhalten und seine Mitschüler hätten ihn verspottet.
„Jeder ist eine Pflanze und braucht eine besondere Pflege, die sie gedeihen und wunderschön werden lässt. Und bei mir war halt mein Lehrer derjenige, der der Pflanze einen Stein raufgelegt hat und dann konnte sie nicht wachsen“, sagte er „kurier.at“. Der Stress habe auch physische Auswirkungen gehabt, so habe er sich vor der Schule übergeben müssen. Irgendwann sei er mit der Situation zurechtgekommen, doch die Narben seien geblieben. „Den Stein habe ich weggeschubst, aber ich erinnere mich noch an die Kraft, die es brauchte, ihn wegzubekommen. Nach fast 50 Jahren sind diese Muster noch gegeben.“