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Sabine Vitua über Altersdiskriminierung: „Es ist unverschämt“

Sabine Vitua über Altersdiskriminierung: „Es ist unverschämt“

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Sabine Vitua nimmt beim Thema Altersdiskriminierung kein Blatt vor den Mund. Credit: Tristar Media/Getty Images
Sabine Vitua ist eine vielbeschäftigte Schauspielerin. Doch sie hat auch andere Zeiten erlebt. Beim Thema Älterwerden im Filmgeschäft nimmt sie kein Blatt vor den Mund.

Sabine Vitua (60) hatte ihren ersten Fernsehauftritt in der Serie „Eine glückliche Familie“ im Jahr 1990. Seitdem ist sie aus der TV-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Von „Tatort“, „Ein Fall für zwei“, „Balko“, „Die Pfefferkörner“ bis hin zu „Pastewka“, „Rote Rosen“, „SOKO“ oder „Inga Lindström“ – die gebürtige Ludwigshafenerin war überall dabei. Am Mittwoch, 25. Mai ist sie um 20.15 Uhr auf Vox in dem Film „Weil wir Champions sind“ zu sehen. An Engagements mangelt es ihr nicht, aber da gab es auch andere Zeiten. Im Interview mit „Bunte“ spricht die 60-Jährige ganz offen über Altersdiskriminierung und ausbleibende Rollenangebote.

Sabine Vitua: „Wenn eine Frau in die Wechseljahre kommt, entsteht ein Bruch und sie wird stigmatisiert“

„Bestimmte Konstellationen, die in der Realität selbstverständlich sind, finden im Film einfach nicht statt. Es ist nach wie vor unverschämt“, sagt Vitua dem Magazin. Wenn Männer ihres Alters eine Hauptrolle in einem Film spielen, käme sie als deren Partnerin überhaupt nicht infrage. Als sie Mitte 30 war, habe sie nur Rollen bekommen, die eigentlich für 50-Jährige passend gewesen wären. Den schwierigsten Einschnitt in ihrer Karriere habe sie nach ihrem 50. Geburtstag gehabt. „Es war hart, aus dem Fach der attraktiven Frau herauszutreten. Wenn eine Frau in die Wechseljahre kommt, entsteht ein Bruch und sie wird stigmatisiert.“ Es sei auch für sie damals spürbar gewesen, die Rollenangebote gingen zurück. Zum Glück habe sich das wieder geändert.

Sabine Vitua setzt sich gegen das „Schubladendenken“ zur Wehr

Um sich gegen diese Strukturen zur Wehr zu setzen, habe sie ihren eigenen Weg gefunden. „Heute arbeite ich fast ausschließlich mit Frauen oder jungen Männern als Regisseure oder Produzenten, da die meisten Männer in meinem Alter immer noch in diesem Schubladendenken stecken geblieben sind“, erklärt sie im Gespräch.