Henry Hübchen (75) ist seit dem 19. Mai in dem Kinofilm „Stasikomödie“ auf der großen Leinwand zu sehen. In dem Werk von Regisseur Leander Haußmann (62) spielt er einen Stasioffizier. In der „NDR Talk Show“ spricht der in Ost-Berlin aufgewachsene Schauspieler über den Film, die Rollenangebote, die er heute bekommt und sein Problem mit der Verkehrspolizei.
Henry Hübchen: „Das ist ein Film, der ein bisschen unser Lebensgefühl mitteilt“
Für seine Rolle in „Stasikomödie“ wurde der 75-Jährige bereits mit einer Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Nebendarsteller geehrt. „Das ist ein Film, der ein bisschen unser Lebensgefühl mitteilt“, sagt Hübchen in der Talkshow. Er habe die Stasi damals auch „verlacht“, das „hypertrophe Sicherheitsbedürfnis“ sei „einfach komisch“ gewesen und „gebiert dann so seltsame Auswüchse, was man an diesem Film sehen kann“. Sein Vater sei in der SED gewesen, er „war das genaue Gegenteil“.
Wie er im Gespräch mit Moderatorin Barbara Schöneberger (48) erzählt, würde er seine eigene Stasi-Akte nicht sehen wollen. Heute kämpfe er nur noch mit der Verkehrspolizei. „Ich komme von den Punkten einfach nicht runter. Immer zu schnelles Fahren.“ Auch den Grund kann er schnell ausmachen: „Weil ich auf die Straße gucke und nicht auf die Schilder.“
Henry Hübchen: „Ich arbeite 20 Tage pro Jahr“
Mit nun 75 Jahren drehe er noch einen, maximal zwei Filme im Jahr. „Ich arbeite 20 Tage pro Jahr“, erklärt der Berliner im NDR. „Ich bin Privatier. Ich bin nicht mehr 18 oder im besten Alter“, er bekäme keine Helden- oder Liebhaber-Rollen mehr angeboten, „ich habe die Opas“ oder Rollen von Kranken oder Menschen, die im Sterben liegen. „Das gibt keine gute Energie bei der Arbeit“, sagt er lachend. Auch, wenn er nur noch bestimmte Rollen spielt, der Humor ist ihm jedenfalls noch lange nicht abhanden gekommen.