Stefanie Reinsperger (34) spielt erneut die Hauptrolle der Franziska Heilmayr im Salzburger Landkrimi „Flammenmädchen“ (Montag, 23. Mai um 20.15 Uhr im ZDF). In der ORF-Reihe bildet sie zusammen mit Manuel Rubey (43, Kommissar Martin Merana) das Ermittlerduo. Gerade erst wurde sie für diese Darstellung mit dem österreichischen Filmpreis Romy in der Kategorie Beliebteste Schauspielerin Serie/Reihe ausgezeichnet. Aber das ist nicht die einzige Krimireihe, mit der die Wienerin erfolgreich ist. Seit letztem Jahr verstärkt sie das Ermittlerteam im Dortmunder „Tatort“. Als Hauptkommissarin Rosa Herzog ersetzt sie die ausgestiegene Aylin Tezel (38). Wiener Burgtheater, Salzburger Festspiele oder aktuell das Berliner Ensemble – die 34-Jährige ist auch eine gefeierte Theaterschauspielerin. Aus Karrieresicht läuft es also gut. Doch das schützt Reinsperger nicht vor Anfeindungen wegen ihres Aussehens. Im Interview mit dem „Münchner Merkur“ spricht sie über Bodyshaming und Schönheitswahn, Themen über die sie auch selbst das Buch „Ganz schön wütend“ geschrieben hat.
Stefanie Reinsperger: Wut macht produktiver als Zweifel
Sie sei nicht schön genug, um eine bestimmte Rolle zu spielen oder „Fette Sau“ – das sind nur einige der Kommentare, mit denen Reinsperger konfrontiert wurde. Im Gespräch sagt sie, es sei oft nicht einfach, darüber hinwegzugehen, „aber es kränkt mich nicht mehr so krass wie früher. Ich reibe mich daran nicht mehr auf. Sondern ich versuche, in eine Aktivität zu kommen“. Helfen würde ihr in Anlehnung an ihren Buchtitel Wut: „Sie macht viel produktiver als Zweifel – die wirken destruktiv, vor allem gegen einen selbst. Ich möchte diesen beleidigenden Menschen und erniedrigenden Situationen keine Macht mehr über mich geben.“
Stefanie Reinsperger: „Es ist immer noch viel Arbeit zu sagen, dass Schönheit von innen kommt“
In ihrer Branche optische Vorbilder zu finden, sei schwierig, sagt sie der Zeitung. Aber sie sei ohnehin von anderen Eigenschaften beeindruckter: „Generell sind für mich Vorbilder Menschen, die mutig für die richtigen Sachen kämpfen. Denen egal ist, dass sie polarisieren. Solche Stärke bewundere ich.“ Mit ihrem Buch wolle sie anderen Mut machen, „die Menschen vom Druck befreien, einem optischen Ideal hinterherzueifern“. So traurig es auch sei, aber „das ist immer noch viel Arbeit zu sagen, dass Schönheit von innen kommt“. Auch, wenn die Österreicherin mit Kritik zu kämpfen hat, sei sie „sehr glücklich, dass ich das Leben so führen kann wie ich es führe. In meinem Körper. Und ich bin auch – und das ist noch etwas, was Frauen zu wenig über sich sagen – ein bisschen stolz auf mich“.