Kim Fisher (53) ist als schlagfertige Moderatorin der MDR-Talkshow „Riverboat“ bekannt. Von 1998 bis 2005 war sie bereits Gastgeberin des Formats, 2014 kehrte sie in diese Rolle zurück und begrüßt immer mit wechselnden Moderationspartnern verschiedene Gäste. Daneben ist die gebürtige Berlinerin auch noch Sängerin, Schauspielerin und Autorin. Obwohl sie es normalerweise ist, die ihren Gästen die Fragen stellt, teilt sie nun im Interview mit „t-online.de“ ganz private Probleme, mit denen sie zu kämpfen hatte. Als junge Erwachsene mit Anfang 20 litt Fisher unter Panikattacken. „Ich habe dann immer weniger gemacht: Ich bin nicht mehr U-Bahn gefahren, habe keine Kaufhäuser mehr besucht, Fliegen ging sowieso nicht. Irgendwann wäre ich am liebsten den ganzen Tag zu Hause geblieben, aus Angst vor der Angst“, sagt sie im Gespräch.
Kim Fisher: Sich der Angst zu stellen, hat ihr geholfen
Geholfen habe ihr eine Konfrontationstherapie, sich der Angst zu stellen, wie sie dem Nachrichtenportal verrät. Mit der Hilfe von Freunden und ihren Eltern habe sie U-Bahn-Fahren geübt, sei immer wieder in Kaufhäuser gegangen. „Oft musste ich auch schnell wieder raus, aber ich habe es einfach immer wieder gemacht. Ich glaube, dass ich da recht stark war. Es hat Jahre gedauert, aber ich habe es geschafft.“ Heute könne sie die Vorzeichen rechtzeitig erkennen. „Mittlerweile bin ich sehr ausbalanciert. Ich weiß, wenn mir etwas fehlt, und lasse es deshalb gar nicht mehr so weit kommen„, sagt sie im Interview.
Kim Fisher: „Niemand sollte sich mit seinen Ängsten allein fühlen“
Fisher thematisiert ihre Ängste auf ihrem neuen Album „Was fürs Leben“, das im Juli erscheint, um „etwas Persönliches, eine Achillesferse auf diesem Album“ preiszugeben. „Es ist zwar schon lange her, aber die Ängste gehören auch zu mir. Viele Menschen, die solche Probleme auch haben, fragen sich, ob das vorbeigeht. Wenn Sie das jetzt lesen oder hören: Ja, es geht vorbei“, sagt sie über ihren Antrieb, ihre Geschichte jetzt öffentlich zu machen. Betroffenen rate sie, sich nicht dafür zu schämen und sich nicht kleinzumachen. „Man sollte sich trauen, den Menschen, die einem wichtig sind, davon zu erzählen. Niemand sollte sich mit seinen Ängsten allein fühlen.“